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Moral ist nicht schwammig, Moral ist die unterscheidung zwichen dem was gut ist und dem was schlecht ist.


Dazu kenne ich ein gutes Zitat (leider ohne Urheber):
"Moral ist die Illusion, zwischen gut und böse unterscheiden zu können."

Sollte man sich mal überlegen. Ich will ja nicht wieder mit den alten Argumenten "Knabenliebe" im alten Griechenland (immerhin die Wiege der Demokratie) oder Sklaverei daherkommen, die lange Zeit überhaupt NIEMAND als *böse* empfand.

Und genau DESHALB reagiere ich auf das Wort "Moral" sehr empfindlich. Jeder, wirklich JEDER (zumindest jeder, der sich Gedanken macht), hat eine ganz eigene Vorstellung von Moral.
Ich habe - ganz offensichtlich <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" /> - eine andere Vorstellung davon als du, Stone.
Ich finde nunmal: Die freie Marktwirtschaft funktioniert (und werde dabei durch viele empirische Studien unterstützt). Und deshalb habe ICH keine Probleme mit hohen Managergehältern.
Ob ich die richtig finde, ist doch vollkommen unerheblich.

Sie SCHADEN doch niemandem! Okay, klar. Dann kommen wieder die Argumente á la "wie kann man Tausende Arbeitnehmer entlassen, während die Manager sich mit Millionen zustopfen lassen".
Schön. Leider eine Milchmädchenrechnung. Provokativ könnte man genauso gut und zurecht behaupten: OHNE Millionengehälter für Manager würden VIEL MEHR Arbeitnehmer ihren Job verlieren. Denn dann würden die wirklich kompetenten Manager ins Ausland gehen, wo ihre Dienste gewürdigt werden.
Blieben für die deutschen Unternehmer diejenigen, die im Ausland keiner haben will.
Und daß die dann die deutschen Unternehmen in eine glorreiche Zukunft führen, ist wohl auch eher unrealistisch.
Fazit: Die Millionengehälter sorgen dafür, daß der sowieso ziemlich nachteiligen Wirtschaftsstandort Deutschland überhaupt lebensfähig bleibt!
Andernfalls würden auf lange Sicht nicht mehr qualifizierte Afrikaner oder Asiaten nach Deutschland kommen, um gute Arbeit zu finden. Sondern qualifizierte Deutsche würden ins Ausland gehen, um gute Arbeit zu finden ...

Gut, das Szenario ist vielleicht etwas übertrieben. Aber es ist keinesfalls weniger stichhaltig als das Szenario der bösen, egoistischen, arbeitsplatzvernichtenden Manager.

Daß die momentan gezahlten Gehälter für die Manager natürlich übertrieben erscheinen (und wohl auch sind) steht dabei doch gar nicht zur Diskussion. Habe ich ja auch NIE bestritten.
Aber der Markt gibt diese Gehälter momentan eben her. Warum? Weil Managerfähigkeiten ein knappes Gut sind, ganz einfach.
Würde es mehr geben, die darüber verfügen, wären die Gehälter auch wesentlich niedriger. Und so wird es auch kommen. Der Markt regelt sich selbst. Das ist nicht nur ein dummer Spruch, es trifft fast immer zu.
Politiker und Lobbyisten quasseln zwar gerne von Marktversagen. Das liegt aber meistens nur daran, daß sie mehr wollen, als sie haben.

Der freie Markt selbst ist aber - das ist empirisch erwiesen - wesentlich effizienter als eine Überreglementierung (wie sie in Deutschland sowieso schon herrscht!).