Übrigens - nur damit das auch mal gesagt ist - es gibt auch die WahlPFLICHT!

Es gäbe eine nette Motivation für die Parteien mehr zu tun um die Wähler zur Erfüllung ihrer staatsbürgerlichen Pflicht zu bringen.

Wenn ich mich nicht irre, bekommen die Parteien (Steuer-)geld zur Finanzierung ihres "verfassungsmässigen Auftrags". Und zwar je nach ihrem Wahlergebnis, jedoch nicht auf der Basis der Wähler, sondern der Wahlberechtigten!

Wenn das so stimmt, dann wäre nur eine ganz kleine Änderung in der Parteienfinanzierung notwendig, um einen von zwei Effekten zu erzielen:
Entweder die Wahlbeteiligung steigt, und damit die demokratische Basis; oder man spart ein paar Steuermilliönchen.

Das würde ohne Zweifel das Dilemma der fehlenden politischen Alternativen nicht auflösen.

Quote
Und nun darfst Du mir erklären inwieweit sich die Machtlosigkeit des deutschen Bürgers gegenüber "seiner" Regierung von der Machtlosigkeit eines Bürgers unterscheidet, der von einem Diktator oder irgendeinener Militärjunta "regiert" wird.

Nun, ein Unterschied ist, dass Du die Frage ungestraft öffentlich stellen kannst.
Ein weiterer, dass die jeweilige Regierung alle Legislaturperiode sich in Frage stellen lässt, was für die Regierung Machtverlust bedeuten kann (auch wenn der Bürger den Unterschied nicht so merkt).

Provokativ würde ich sagen, der Bürger einer Diktatur wird ehrlicher regiert. Da gibt es ganz klare Ansagen! Bei uns wird man mit bitteren Wahrheiten über "Blut und Eisen" (Bismarck) oder "Blut, Schweiss und Tränen" (Churchill) zwar zur historischen Person (Staatsmann!) - aber man wird nicht gewählt!!!

EDIT: Nicht dass, das jetzt mißverstanden wird - Bismarck und Churchill waren KEINE Diktatoren!


Last edited by GlanceALot; 10/09/04 08:10 AM.

In times of crisis it is of the utmost importance not to lose your head (Marie Antoinette)