Drake öffnet die Augen und sieht Nergals Gesicht, der daraufhin zurückschreckt.
„Er ist wach!“ winkt er die anderen zu Drake.
Drake steht auf und sieht sich um. Er war schon wieder bewusstlos gewesen, langsam erinnert er sich, warum.
„Wie ist… der Kampf ausgelaufen?“ fragt er die anderen.
Erst jetzt bemerkt er den Neuen in der Gruppe, es ist, sofern er sehen kann, ein Zwerg.
„Und wer ist der da?“ fügt Drake mit einem Fingerzeigen auf den Zwerg hinzu.
Asturanon meldet sich zu Wort:
„Nun ja, die Soldaten haben sich wegen der Bedrohung durch die Orks zurückgezogen und das haben wir genutzt um zu fliehen. Was aber wichtiger ist, wie hast du uns gefunden und was ist mit dir und Tharos passiert?“
„Ex… hat es Tharos euch nicht erzählt?“ – „Nein.“ antwortet Asturanon.
„Das ist alles nicht so einfach, aber ich gebe euch eine Kurzfassung. Wir wollten Unterschlupf in einer Höhle suchen und sind dort auf einen Felsreißer gestoßen, den wir besiegen konnten. Nun ja, irgendwie hat Exidan noch immer Macht über mich und hat mich per Gedankenkontrolle zu einem Kampf mit Tharos gezwungen.“, die Anderen schauen ihn ungläubig an, „Achja, durch die Übernahme habe ich erlernt die verborgenen Siegel in meinem… wo ist mein Schwert?“
Nergal weist seine verbrannten Handschuhe vor.
„Das war dein dummes Schwert! Warum ist es nur so heiß?! Ich musste es erst in ein Tuch einwickeln um es zu transportieren.“
Drake entlässt ein Lachen.
„Es ist eben… nicht für euch bestimmt.“
„Wie meinst du das?“ fragt Nergal.
„Nun ja, das ist etwas kompliziert, aber hört zu.“ Inzwischen hat sich Tharos zu ihnen gesetzt und Drake erzählt ihnen, wie er der Erbe des Schwertes geworden ist.
Nachdem sie alle verdaut hatten, was Drake ihnen erzählt hatte, beschließen sie noch mal eine Nacht durch zu schlafen und am nächsten Morgen zu überlegen wohin die Reise geht.
Der Morgen kam, und mit ihm die Entscheidung, nach Norden zu reisen.
Sie wollten schnellstmöglich weg von den verbrannten Ruinen um in irgendeiner anderen Stadt erstmal Proviant zu kaufen.
Als sie laufen gesellt sich Drake zu dem Zwerg.
„Ich kenne deinen Namen noch nicht.“ sagt Drake.
„Dolon.“, brummt der Zwerg, „Und du bist dieser sonderbare Drake, stimmt’s?“
„So kann man es sehen, warum reist du mit uns?“
„Nun ja, ich habe derweil nichts anderes zu tun und bin pleite. Ich reise eine Zeit lang mit euch bis ich wieder etwas verdient habe. Ich meine, so fern es dir nichts ausmacht.“
Drake bestaunt die, für die Verhältnisse des Zwergs, riesige Streitaxt auf seinem Rücken, der könnte noch nütlich werden, denkt Drake.
„Nein, überhaupt nicht, du bist bestimmt eine gute Ergänzung im Kampf!“
Nach zwei Tagesmärschen, in denen die Gruppe nach Osten abbiegen musste um nicht auf einen Wegelagerer Posten zu stoßen, erreichten sie einen Pfad, der am Horizont in einer Stadt endete.
„Endlich eine gottverdammte Stadt! Lauft ihr Hunde, wer zu letzt da ist muss den Wirt bezahlen!“ ruft Nergal und rennt auch schon los.
„Hm“, überlegt Drake und öffnet seinen Lederbeutel. „Leer…“ murmelt er, „Dann sollte ich lieber nicht letzter werden. Wie sieht’s mit euch aus?“
Drake bemerkt zu spät dass alle schon mit vollem Enthusiasmus auf die Stadt zu rennen.
Drake reibt sich die Nase.
Narren, sie dachten doch nicht wirklich sie seien schneller als ein Drache.
Drake gibt seinen Gedanken Form und verwandelt sich in einen Drachen, überholt Dolon, Asturanon und den noch etwas geschwächten Tharos, um dann etwas weiter vorne Nergal mit einem kräftigen Flügelschlag von den Beinen zu holen. Dieser fällt hin, und rollt noch drei Schritt weiter den Boden entlang.
„DU VERDAMMTER…“ doch Drake kann den Rest nicht hören, denn außer Sichtweite der Wachen verwandelt er sich hinter einem Fels zurück und läuft in Menschengestalt weiter.
„Viel Spaß du Versager!“ ruft Drake nach hinten als er plötzlich mit dem ganzen Gewicht eines Mannes umgeworfen wird.
Es ist Nergal. Verdammt, er ist schnell…
Zusammen raufen sie auf dem Boden und rappeln sich nach einem Unentschieden wieder auf um dann gleichzeitig bei den Wachen anzukommen.
Diese kreuzen aber die Wachen.
„Kein Zutritt, Verdammte!“ sagen die beiden Wächter, komplett in Metall gekleidet, synchron.
Der Rest der Truppe kommt langsam angelaufen.
„Lasst uns durch.“ Sagt Asturanon, „Wir wollen niemanden etwas tun, wir wollen nur etwas Proviant kaufen.“
„Ihr habt hier keinen Zutritt, ihr bringt nur Unglück herbei und das ist das letzte was Pasla brauchen kann!“
Die Gruppe schaut sich entgeistert an.
„Wie bitte?“ sagt der noch immer zornige Nergal, „Also wenn das so ist, wir können auch über eure Leichen in die…“ Asturanon unterbricht ihn mit einem Schlag in die Rippen.
„Das bringt doch nichts…“ flüstert er.
„Verschwindet!“ sagt ein Wächter noch mal.
„Ihr seid hier nicht willkommen!“ sagt der Andere.