Wenn das US-Ende bloß so was wie ein Happy-End ist, würde es mir wahrscheinlich nicht besser gefallen. Bei einem "besten Horrorfilm" hätte ich allerdings noch irgendeinen Clou am Ende erwartet, vielleicht eine überraschende Wendung oder eine Auflösung, die man sich vorher nicht so richtig zusammenreimen kann. Stattdessen sind interessante Ansatzpunkte wie die vorige Expedition oder die Höhlenzeichnung eigentlich verschenkt worden, weil man das im Sand verlaufen lässt. Gut, man muss nicht alles erklären, und manchmal ist es sogar besser, Dinge der Vorstellungskraft der Zuschauer zu überlassen, aber letztlich gab's in The Descent zu wenig Substanz, finde ich.

Im Teil vor dem Aufbruch zur Höhle wurde außerdem Zeit für Belanglosigkeiten verschwendet, statt die Figuren mal richtig zu charakterisieren. Ich hatte schon Probleme, sie auseinander zu halten, bevor es richtig dunkel wurde. Na ja ... vielleicht wirkt der Film im Kino ohne Werbepausen wirklich deutlich besser. Und stimmt, bei Horrorfilmen gibt's (selbst ohne drachische Masßstäbe anzulegen) eine Menge Schund, ob in diesem oder im letzten Jahrtausend, da sollte man mit dem "besten Film des Jahrtausends" vielleicht nicht so streng sein wink