Ich hatte doch tatsächlich vergessen, wie viel Spaß mir der gestern gezeigte Film "Wimbledon" macht. smile
Zwar als romantische Komödie nur guter Durchschnitt, da viel zu formelhaft und somit vorhersehbar. Aber das ganze Tennis-Setting (erstmals durfte ein Film tatsächlich bei Wimbledon drehen, die Matches finden also auf den echten Wimbledon-Plätzen statt und sind sogar mit echten, zahlenden Wimbledon-Zuschauern garniert grin ) macht einfach Riesenspaß. Zumindest einem Tennisfan wie mir. wink
Großes Kompliment jedenfalls an Pat Cash, der als Berater dafür gesorgt hat, daß die Tennisszenen verdammt authentisch wirken. Ich frage mich eigentlich immer noch, wie sie das hingekriegt haben. Ich vermute ja, die Spieler (denn Doubles waren es zumindest im Großteil der Szenen definitiv nicht) mußten betont langsam spielen und im Film ist das in leichtem Zeitraffer zu sehen. Falls das stimmt, dann haben sie es aber richtig gut hingekriegt, denn anders als man vermuten würde, sieht man es den Bewegungen der Spieler eigentlich gar nicht an. Allerdings sind manche Bälle im echten Leben selbst für Nadal oder Federer unter Garantie nicht zu erreichen, was wohl meine These stützen dürfte! smile

Treffend auch, daß John McEnroe im Film den wohl besten Gag abbekommen hat. laugh

Aber zu aktuellem: Heute zeigt RTL um 20.15 Uhr als Free-TV-Premiere den OSCAR-prämierten "Walk the Line" von James Mangold. Joaquin Phoenix spielt (und singt!) meisterhaft Johnny Cash, wobei der Film sich weitgehend auf dessen Anfangszeit beschränkt. Was vor allem den Vorteil hat, daß somit primär schön rockige Musik gespielt wird, da Cash seine Karriere ja recht weitab vom Country begonnen hat - er war sogar auf Tournee mit Leuten wie Elvis Presley und Jerry Lee Lewis!
Auch wenn "Walk the Line" natürlich nicht alle Probleme des klassischen Biopics umgehen kann (allen voran die etwas episodenhafte Erzählweise), ist er doch meiner bescheidenen Meinung nach die vielleicht beste aller Hollywood-Künstler-Biographien. Besser als "Ray", besser als "The Doors", besser als "Chaplin". Okay, vielleicht nicht besser als "Ed Wood". Aber trotzdem sehr gut. smile

P.S.: Achja, noch ein Nachtrag zu "Dungeons & Dragons 2": Pat hat recht, er ist wirklich etwas besser als der erste Teil. Interessanterweise vor allem im Darstellerbereich, obwohl der Vorgänger ja immerhin Jeremy Irons und Thora Birch zu bieten hatte ...
Aber insgesamt ist "D&D 2" natürlich trotzdem noch lange kein guter Film. Zwar merkt man ihm an, daß er ernsthaft versucht, dem Rollenspiel-Ursprung gerecht zu werden, aber in Verbindung mit den flachen Charakteren, den ebenso flachen Dialogen, den durchwachsenen Spezialeffekten, etlichen technischen Mängeln (die müssen einen grottenschlechten Cutter gehabt haben ...) und den auch nur durchschnittlichen Schauspielern ergibt das eben doch nur glattes Mittelmaß: 5 Punkte.
Immerhin: Sollte der Trend anhalten, könnte Teil 3 schon auf annähernd 7 Punkte kommen. wink
Edit: Wie ich sehe, hat der Cutter schon an ein paar guten Filmen mitgewirkt. Insofern liegt die Schuld wohl eher beim Regisseur, der entweder nicht wußte, was er will - oder so schlechte Szenen gedreht hat, daß dem Cutter gar nichts anderes übrig blieb als grottige Übergänge. Ich würde auf letzteres tippen ...

Last edited by Ralf; 24/08/08 11:06 AM.