Als ich gestern am späten Abend den Fernseher eingeschaltet habe, um mir die TV-Premiere des fünften "Highlander"-Films mit dem Untertitel "The Source" anzuschauen, da war ich auf einiges gefaßt. Bekanntlich zählt keine der drei vorherigen Fortsetzungen des Kultfilms zu den Meisterleistungen der Filmgeschichte, wenngleich ich zugeben muß, daß ich zumindest den dritten und vierten Teil trotz der schlechten Kritiken halbwegs unterhaltsam fand. Da nun "Highlander - The Source" in etwa vergleichbare Kritiken mit Teil 2 und 3 erhalten hatte, hoffte ich auf ein ähnliches Resultat. Leider ein krasser Fehler. Was ich zu sehen bekam, war nicht weniger als DER SCHLECHTESTE FILM ALLER ZEITEN!

Naja, zumindest der schlechteste Film, den ich je komplett gesehen habe. Ja, noch schlechter als "Aliens vs. Predator 2" - und das will was heißen (aber wenigstens habe ich für "Highlander - The Source" kein Geld zum Fenster rausgeworfen ...).

Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll, um zu erklären, warum dieser "Film" so schlecht ist. Da wäre einmal das alberne Endzeitszenario, bei dem sich der Regisseur und die Autoren offenbar das schlechteste aus "Mad Max", "Dawn of the Dead" und "Children of Men" rausgepickt und um den Faktor 1000 verschlimmert haben.
Da wäre die "Handlung", irgendein lachhaftes, zugleich langweiliges und unglaubwürdig präsentiertes pseudo-esoterisches Gedöns, das man bestenfalls als Alibi für den Übergang zwischen den Actionszenen bezeichnen kann. Nun kennt man das ja aus anderen Actionfilmen und ehrlich gesagt ist das bei manchen Filmen sogar eher wünschenswert. Bei "Highlander - The Source" nicht.

Denn die Actionszenen sind genau so grottenschlecht. Man konnte ja den Vorgängern einiges vorwerfen, aber zumindest die Kampfchoreographie war immer ansehnlich. Hier sind die Kämpfe so unfaßbar schlecht choreographiert und zusammengeschnitten, daß man wahrlich nicht mehr weiß, ob man lachen oder weinen soll.

Und die "Spezialeffekte"! Angesichts deren nicht vorhandener Qualität würde Ray Harryhausen unter Garantie in seinem Grab rotieren, würde man ihn mit dermaßener Talentlosigkeit konfrontieren.

Was gibt´s noch? Ahja, die Schauspieler. Die sind überwiegend dermaßen unpassend besetzt, untalentiert und/oder schlecht geführt, daß man nur noch den Kopf schütteln kann.
Umso schändlicher ist es, daß einer der drei aus der "Highlander"-Serie übernommenen Stamm-Charaktere hier ein absolut unwürdiges Ende findet. Für solch eine erbärmliche und sinnlose Sterbeszene sollten sich Regisseur und Autoren einfach nur schämen! mad

Ein Grund für die Erbärmlichkeit dieser Sterbeszene sind die Dialoge, die den Charakteren in den Mund gelegt worden. OH MEIN GOTT! Pathetischer, unglaubwürdiger, lachhafter geht es wirklich nicht mehr ...

Und schließlich ist der Regisseur leider völlig untalentiert oder zumindest bei diesem Werk total unmotiviert. Er sorgt dafür, daß ich an diesem Machwerk überhaupt nichts positives mehr finden kann und das ist wirklich eine Leistung. Kein Gespür für Tempo, kein Gespür für die Filmfiguren, kein Gespür für Schauspielerführung, nichts! Er schafft es sogar, die grundsätzlich halbwegs originelle und Endzeit-atmosphärische Farbgebung ad absurdum zu führen, indem er sie vollkommen übertrieben und bis zum Erbrechen einsetzt.
Außerdem hat er offenbar keine Ahnung vom "Highlander"-Universum, denn es gibt NULL Rückblenden und selbst die Unsterblichkeit der Protagonisten ist im Handlungsverlauf nicht mehr vorhanden. Was hat das alles bitteschön noch mit "Highlander" zu tun? Kein Wunder, daß diesmal selbst Christopher Lambert nicht mehr mitmachen wollte (der zunächst noch für zumindest ein Cameo bereitstehen wollte) ...

Diese Entscheidung ist absolut alternativlos:

"Highlander - The Source" bekommt genau 1 Punkt.

Normalerweise würde ich sagen, dies ist das erbärmliche endgültige Ende des "Highlander"-Universums. Und selbst ich als erklärter Fan des ersten Films und der TV-Serie bin geneigt zu sagen: Gott sei dank!
Allerdings gibt es doch einen winzigen Hoffnungsschimmer, denn quasi parallel zu diesem Schrott wurde in Japan ein "Highlander"-Animationsfilm gedreht, der überraschenderweise richtig gute Kritiken erhalten hat. Ich weiß nicht, wie kommerziell erfolgreich er war, aber vielleicht schafft er es ja doch, das Franchise noch halbwegs am Leben zu erhalten. Ob das nun gut oder schlecht ist ...

Last edited by Ralf; 29/01/09 10:06 AM.