Bin seit heute ebenfalls Mitglied dieses Forums und habe ca 6 Seiten hier mit gelesen, welche mich doch etwas beschäftigt haben. Ich stehe diesen Aussagen mit gemischten Gefühlen gegenüber, wie auch dem Spiel selbst. Ich für meinem Teil würde Divinity 2 wohl ein befriedigend geben. Spiele wie Oblivion und The Witcher, sogar Drakensang haben mich hingegen deutlich mehr begeistert, bzw "gepackt".

Der Anfang...

Bis zum Drachenturm und in die vermeindlich letzte Welt, habe ich mich mit ein paar Frustmomenten durchgeschlagen, indem ich immer wieder starb, trotz hohem Level aber offensichtlich nich 100%tigem Skill. Aber auch über die begrenzte Anzahl von Tränken habe ich mich geärgert, die es mir nun nichtmal mehr möglich macht in der Welt weiter zu bestehen. Ich habe zwei Kreaturen und bestehe trotz hohem Kampfzauber und Waffenverzauberung nicht mehr gegen die Schergen. Die Rezepte für meinen Alchemisten habe ich leider alle verkauft, weil ich irgendwann einmal keinen Nutzen mehr dafür sah, da ich diese selber nicht anwenden, bzw auch niemanden fand der das konnte (vielleicht mein Fehler, sei´s drum). Nun gibts allerdings keine neuen mehr.

Eine weitere große Logiklücke gab es bereits im Trümmertaal, wo man Damians Eliteeinheiten begegnet. Es steht geschrieben man solle sich noch nicht mit der Elite messen, für Wahr. Geht man ins Gebäude sind die Gegner wesentlich höher gelevelt. Gut dachte ich mir. Vielleicht später einmal wenn ich meinen Level 27 erreiche. Denkste, da war Trümmertaal auch schon platt und die Quest welche man von den Leuten im Turm bekommt ebenso. Zwar wird später drauf hingewisen, ich hatte die Quest mit der Mine zu dem Zeitpunkt allerdings extra nicht angenommen und dachte man müsste ja irgendwie zurückkommen um später nochmal gegen die Elite kämpfen zu können, da ich selbst mit Level 17 nicht den Hauch einer Chance hatte. Wer geht schon davon aus, dass alles aufeinmal vergiftet ist. Aber gut, offensichtlich ist meine Logik da nicht die der Entwickler.


Später dann...

Zusammen mit den zahlreichen Toden war es aufjedenfall das zweite große mal wo ich mich geärgert hatte. Weiterhin suspekt war dann eben die Tatsache, dass man gleich am Anfang schon den Eindruck bekam sich auf ein falsches Spiel einlassen zu "MÜSSEN" und genau da fand ich Divinity 2 bisher auch ziemlich schwach, was das Ende bestätigt. Ich muss also dem Bösen folgen, interessant. Die Stimme von Talana liess mit zumehmender Zeit auch meine Befürchtung wachsen, dass asbald schlimme Dinge passieren würden, da ich sie ebenfalls von Dark Messiah gewohnt war (easteregg?). Man wurde ja förmlich durch den Wahnansatz getrieben. Kurz nach dem Kampf gegen die Paladin wurde mir bewusst, dass die Welt relativ "falsch" zu sein scheint. Das mit dem Ende konnte ich mir also schon ausmalen, zumal ich vorher schon gehört hatte es sei nicht zufrieden stellend, ohne genaueren Hinweis.

Und letztelich...

Mein letzter Besuch fand dann auf Fjorden statt, wo ich nach ewiger Sucherei mal kapiert hatte, wo der Weg entlang verlief, den die Karte mir zu zeigen vermag. Auf mich wirkte diese Welt auch nur halboffen und etwas abgeschnitten. Trümmertaal war mit Abstand das Beste und das wird kurzerhand einfach ausradiert. Fand ich genauso schade wie die Tatsache, dass ich mit meinem Level 21 Char dauernd sterben muss, weil keine Tränke mehr da sind und Giftpfeile und Zauber mich jedes mal erwischen, selbst wenn ich flüchte oder ausweiche, da Gegner scheinbar auf weitere Distanz sehen und treffen können.

Abschließend...

Ich kann die durchschnittliche Wertung von 80% nun mehr deutlich nachvollziehen, zumal vieles aus der Story auch sehr weit hergeholt ist und einige Dinge viel zu experimentell und verworren rüberkommen. Es lässt alles darauf schließen, dass dem Spieler der Rest im zweiten Teil erklärt wird, etwa wie die genauen zusammenhänge und Beweggründe auch für das Verhalten der Drachentöter selbst aussehen. Das Drachen grundsätzlich böse sind und als Feinde der Paladins geahndet werden, ist ja wohl auch ein schlechter Scherz, bzw ein Gag der Entwickler, womit sie sich und das Klischee selbst aufs Korn nehmen. Offensichtlich weiss der Held aber selber nicht so ganz was er will, weil er ja naiv auf jeden hört der ihm sagt "Hier sind die Bösen". Dort dann plötzlich durch zu steigen aller "na klar, das war meine Bestimmung" fand ich gleich zu anfang etwas seltsam, wo ich noch meine Schwierigkeiten hatte.

Für mich hatte Divinity 2 dann doch zwar teils frustige aber auch sehr schöne Momente im Trümmertaal. Da dieses nun leider nicht mehr existiert und alles wofür ich auch hier gekämpft habe keinerlei bedeutung mehr hat, sehe ich keinen Grund weiter gegen Heerschaaren von Gegnern zu kämpfen die mir Level und zahlenmäßig überlegen sind. Vielleicht liegt der Fehler auch an mir aber ich finde die Tatsache, dass man skill/ kräftemäßig nicht weiter kommt und vielleicht nochmal von vorne anfangen sollte, momentan sogar noch frustiger als das Ende selbst, von dem ich mir nie wirklich was großes erwartet hatte.

Gegen die Grafik und performance ist auf meinem System nichts zu sagen. Die Animationen könnten besser sein aber ich sag mal wer Morrowind gewohnt ist wird da ohnehin nicht so anspruchsvoll sein. Mir sind in erster Linie die Story, Verständlichkeit und die Motivation in einem Rollenspiel wichtig. Gegen schwere Rätsel habe ich nichts (Riven und Myst lassen grüßen). Auch sollten Spiele einen roten Faden und genügend Hinweise auf die Ziele haben, was ich in Divinity 2 auch oft vermisst habe.

Die meisten Rätsel in Divinity bestanden für mich darin erstmal einen Kontext in die Story hineinzubringen und eben den roten Faden selbst zu vervollständigen. Anderen gehts da womöglich leichter von der Hand oder aber es macht ihnen nichts aus, mich hingegen hat es gestört. Ich bin ja langes und ausgiebiges lesen in Spielen auch schon von Morrowind gewohnt gewesen, trotzdem hangelt sich das game immer irgendwo abseits meines Verständnisses entlang, obwohl es ja noch nicht einmal soviel zu lesen gibt. Liegt vielleicht auch im Auge des Betrachters, viele betrachten das ja auch als Herausforderung. Ich für meinen Teil habe bisher noch keine genauen und sicheren Zusammenhänge zwischen den Hauptfiguren herausgefunden. Irgendwie hat es mich auch nie dermaßen gepackt, dass ich alles wissen musste. Erst recht wo man jetzt weiss, dass nun ein zweiter Teil kommen wird. Da ist es ja klar, dass der Spieler noch nicht verstehen soll.