Originally Posted by Lurker
Wenn Leute ihre Geschäfte sonntags öffnen möchten, sehe ich keinen Grund, es ihnen zu verbieten. Das heißt ja nicht automatisch, dass alle im Einzelhandel Arbeitenden verpflichtet sind, sonntags zu arbeiten. Ich denke, man würde auch so genug Personal finden, etwa junge Leute, die noch keine eigene Familie gegründet haben.

Vielleicht. Aber vielleicht stellt der durchschnittliche Arbeitgeber lieber eine Vollzeitkraft ein, die sowohl in der Woche, als auch an Sonn- und Feiertagen arbeiten will, als eine Vollzeitkraft nur für innerhalb der Woche und eine zusätzliche Teilzeitkraft fürs Wochenende (nur mal als blödes Beispiel). Ich könnte mir schon vorstellen, dass Arbeitnehmer, die am Wochenende lieber frei haben, dann plötzlich vereinzelt einen schwereren Stand haben.

"Würden Sie, Bewerber A, denn auch am Wochenende arbeiten?" - "Ja, würde ich!"

"Würden Sie, Bewerber B, denn auch am Wochenende arbeiten?" - "Nein, ich habe Familie und möchte das nicht".

Naja, und dann macht der Arbeitgeber einen auf Arschloch und das, was absolut nicht passieren sollte, passiert. Natürlich gibt es auch so viele Menschen, die an Sonn- und Feiertagen arbeiten müssen. Das hat dann aber auch zumeist eine gewisse Notwendigkeit. Entweder, weil es am Sonntag ebenso notwendig ist, wie in der Woche, oder weil es sich nur am Wochenende lohnt. Eine Discothek am Wochenende zu schließen ist ja nicht im Sinne des Erfinders. Und Pflegedienste sind auch am Wochenende erforderlich. Bei einem Klamottenladen beispielsweise gibt es da aber keine vergleichbare Situation, wie ich finde.

Insgesamt begrüße ich ähnlich wie Trasza auch diesen Sonntasgschutz in dem Maße, in dem es ihn noch gibt. Aber wirklich nur zum Schutz derjenigen, die am Wochenende nicht arbeiten wollen. Wäre wirklich gewährleistet, dass solche daraus keine Nachteile erfahren würden, dann wäre mir das letztendlich egal. Wer arbeiten will, der darf das ja im Grunde gerne, wer will sich schon anmaßen, das zu unterbinden? Aber da sähe ich eben eine gewisse Gefahr für diejenigen, die das eben nicht wollen.