Was die religiöse Bedeutung des Sonntags angeht: Anderen Glaubensgemeinschaften sind andere Tage heilig. Angehörige dieser Gemeinschaften müssen auch Vereinbarungen mit ihren Arbeitgebern treffen, etwa wenn Juden oder Siebenten-Tags-Adventisten samstags oder Muslime freitags aus religiösen Gründen nicht arbeiten möchten. Weiß jemand, wie solche Vereinbarungen aussehen und wie schwierig es ist, sie zu erreichen? Das habe ich mich öfter schon mal gefragt.

Damit Eltern sonntags Zeit mit ihren Kindern verbringen können, ließe sich ja eine Familienschutzklausel einführen, derzufolge Eltern mit Kindern nicht verpflichtet werden können, sonntags zu arbeiten (oder vielleicht öfter als an einem Sonntag im Monat). Wobei man, wenn man unter der Woche frei hat, durchaus auch dann etwas mit seinen Kindern unternehmen kann. Ich habe noch nicht davon gehört, dass Polizisten, Feuerwehrleute usw., die sonntags arbeiten, schlechtere Eltern wären.

Wenn Läden sonntags öffnen, sind sie oft knallvoll, und auch samstags ist es meist sehr voll. Das zeigt doch, dass ein Bedarf besteht, an diesen Tagen einzukaufen. Es gibt viele Leute, die die Ladenöffnungszeiten unter der Woche gar nicht nutzen können, weil sie dann selbst arbeiten. Die Ladenöffnungszeiten sind auf das überholte Alleinverdiener-Modell zugeschnitten, nach dem der Mann arbeiten geht und die Frau werktags einkaufen kann. Das entspricht jedoch immer weniger der gesellschaftlichen Realität.