Wieder mal typisch: Die ganze Woche über läuft im deutschen Free-TV im Grunde genommen kein guter Film - und dann gibt es am morgigen Sonntag gleich vier, davon drei als Premiere und drei gleichzeitig:

1. Um 20.15 Uhr bei RTL: "Juno". Die smarte Komödie um einen altklugen schwangeren Teenager gewann 2008 den Drehbuch-OSCAR, die tolle Hauptdarstellerin Ellen Page (derzeit auch in "Inception" zu bewundern) erhielt als 20-jährige ihre erste OSCAR-Nominierung. In Nebenrollen: Michael Cera ("Superbad", demnächst in "Scott Pilgrim vs. The World" in den deutschen Kinos), Jennifer Garner, Jason Bateman, J.K. Simmons.

2. Parallel bei Pro7: "8 Blickwinkel". In diesem mit u.a. Sigourney Weaver, Dennis Quaid, Forest Whitaker und William Hurt hochkarätig besetzten Thriller wird ein Anschlag auf den amerikanischen Präsidenten aus - Überraschung! - acht verschiedenen Blickwinkeln erzählt. Ganz in der Tradition von Kurosawas "Rashomon". Die Kritiker bemängelten eine zu unoriginelle Umsetzung den Konzepts, weshalb ich den Film damals auch nicht im Kino angeschaut habe. Beim Publikum kam er aber ziemlich gut an.

3. Ebenfalls um 20.15 Uhr bei arte ein echter Oldie: Woody Allens Drehbuch- und Schauspieldebüt "What´s new, Pussycat?". Und bereits in diesem herrlich durchgeknallten Debüt zeigt Allen, welch unglaublich komische Szenen und Dialoge er schreiben kann. Damals noch deutlich slapstick-lastiger als heutzutage, aber mit einem brillanten Comedy-Darsteller wie Peter Sellers in einer der Hauptrollen, dazu Peter O´Toole, Romy Schneider und Ursula Andress - einfach herrlich! Gut, für manchen ist das Resultat wohl etwas ZU durchgeknallt und übertrieben (wie u.a. der IMDB-Wert von nur 6,1 belegt), aber ich liebe diesen Film. smile

4. Das qualitative Highlight des Fernsehens dürfte aber wohl der Zeichentrickfilm "Persepolis" sein - der dafür natürlich erst um 0.05 Uhr bei der ARD zu sehen ist ...
"Persepolis", ebenfalls OSCAR-nominiert, erzählt die Geschichte der Co-Regisseurin Marjane Satrapi, die die Islamische Revolution im Iran als Kind miterleben mußte und als Teenager von ihren Eltern zu ihrem eigenen Schutz nach Europa geschickt wurde. Der Film schildert ihre Erlebnisse in einem recht schlichten, aber effektiven Zeichenstil ebenso emotional wie überraschend amüsant und bietet dem Publikum damit einen etwas anderen Blickwinkel auf das Leben im Iran. Toller Film! up