Ich habe die Bücher zwar hier, aber leider noch nicht lesen können. Stattdessen habe ich mir vor einiger Zeit die Kinofassungen der Filme angesehen und finde das Ganze eigentlich recht gut. Aber eine Sache hat mich sehr gestört, da sie mich bei Krimis und jedweder Literatur extrem stört. Und genau dieser Punkt wurde erstaunlicherweise in einer Spiegel-Kritik zu Wort gebracht:

ABER EVTL. SPOILERGEFAHR IM QUOTE!!!

Quote
Thriller leben von plötzlichen Wendungen. So unerwartet, wie die Szene, in der sich die Rätsel in Stieg Larssons "Verblendung" aufhellen, kam ein Überraschungsmoment allerdings selten: Knapp vierhundert Seiten lang versucht der Journalist Mikael Blomkvist eine brauchbare Spur zu finden, die ihn weiterbringt auf der Suche nach der seit Jahrzehnten verschwundenen Industriellentochter Harriet Vanger. Er steht in einer Auseinandersetzung mit dem so mächtigen wie finsteren Spekulanten Hans-Erik Wennerström. Er wird zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Seine berufliche Existenz ist in Gefahr.

Da kommt seine Tochter Pernilla zu Besuch, schaut einmal auf einen Zettel, der über Blomkvists Schreibtisch hängt - und präsentiert ihm, ohne es zu ahnen, die Lösung fast aller Rätsel. Kluges Kind! Der Pisa-Vorsprung der Skandinavier zeitigt eben auch kriminalistische Folgen. Dass Blomkvist den von Pernilla beiläufig bei der Verabschiedung auf dem Bahnsteig hingeworfenen Halbsatz überhaupt zu deuten weiß, kann dabei fast schon als eine weitere Meisterleistung der Dechiffrierkunst gelten.

Der für die Aufklärung des Falls entscheidende Moment ist eine der zentralen Konstruktionsschwächen von Stieg Larssons Buch - warum hunderte Seiten Vorgeschichte und hunderte Seiten Auflösung, wenn es so einfach geht?

Quelle


OHNE SPOILERWARNUNG ganz kurz: Der Fall wird durch puren Zufall gelöst, ohne Zutun der Hauptpersonen. Sehr einfallslos wie ich finde.


Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"