In den letzten Jahren haben es ja auch ein paar der inzwischen immer zahlreicheren qualitativ hochwertigen und inhaltlich anspruchsvollen TV-Serien mit (mehr oder weniger stark ausgeprägter) durchgehender Handlung ins deutsche Free-TV-Programm geschafft. Auch wenn echte Quotenerfolge bei Hochkarätern wie "Breaking Bad", "Sons of Anarchy", "Homeland" oder "Justified" bisher ausblieben, scheinen die Sender erfreulicherweise weiterhin auf diese Qualitätsware zu setzen. Diese Woche gibt es jedenfalls gleich drei bemerkenswerte Neustarts bei verschiedenen Sendern:

Den Auftakt macht am Donnerstag arte mit der neuseeländischen Mystery-Krimi-Miniserie "Top of the Lake" von der für "Das Piano" OSCAR-gekrönten Regisseurin und Drehbuch-Autorin Jane Campion. Darin geht es um eine junge Polizistin (Elisabeth Moss aus "The West Wing" und "Mad Men"), die nach einer vermissen, schwangeren 12-Jährigen sucht und in jede Menge Kleinstadtgeheimnisse gerät. Der elegische Sechsteiler wird gerne mit "Twin Peaks" verglichen und ist in weiteren Rollen mit Holly Hunter ("Das Piano"), Peter Mullan ("Children of Men") und David Wenham (Faramir im "Herr der Ringe") besetzt. Arte zeigt diesen und nächsten Donnerstag jeweils drei einstündige Episoden ab 20.15 Uhr.

Am Freitag gegen 22.15 Uhr startet bei ServusTV "Hell on Wheels", die erste echte Westernserie seit "Deadwood". Die Handlung spielt 1865 und damit kurz nach dem amerikanischen Sezessionskrieg. Hauptschauplatz ist die titelgebende Zeltstadt, die stets mit dem Bau der Eisenbahn weiter"wandert". Protagonist ist der ehemalige Südstaaten-Soldat Cullen (Anson Mount), der die Mörder seiner Frau jagt. In weiteren Rollen: Colm Meaney (Chief O'Brien in diversen "Star Trek"-Serien, allen voran "Deep Space 9"), Christopher Heyerdahl ("Sanctuary", "Twilight"-Reihe) und Rapper Common ("Die Unfaßbaren - Now You See Me"). In den USA sind bereits drei Staffeln á 10 Episoden gelaufen, ServusTV zeigt die erste Staffel.

Und schließlich strahlt SAT.1 ab Sonntag, 23.10 Uhr, eine Serie aus, die in der Branche als "Gamechanger" gilt: "House of Cards", die bislang hochkarätigste fürs Internet (Netflix) produzierte Serie. Dabei handelt es sich um das lose Remake einer britischen Politik-Miniserie. In der Neuauflage spielt kein Geringerer als Kevin Spacey ("Die üblichen Verdächtigen") die Hauptrolle, David Fincher ("Sieben") hat produziert und führte bei einigen Folgen der 1. Staffel Regie. Spacey spielt einen echten Antihelden, nämlich den intriganten Politiker Francis, der alles getan hat, um sich für den neuen Präsidenten unverzichtbar zu machen - nur um dann doch übergangen zu werden. Doch das läßt sich Francis nicht bieten ... Auch mit dabei: Robin Wright ("Die Braut des Prinzen", "Forrest Gump"), Kate Mara ("Brokeback Mountain") und Michael Kelly ("Der fremde Sohn", "Die Sopranos"). Die hochgelobte erste Staffel umfaßt 13 Folgen, die bei ProSieben Maxx übrigens auch in der Originalfassung mit deutschen Untertiteln zu hören und sehen sind.