Untertitel ebenso wie Synchros haben gemeinsam, dass sie manchmal zu frei formuliert sind und nicht das wiedergeben, was im Original gesagt wird. War früher teilweise ganz schlimm, hat sich inzwischen aber schon stark gebessert. Generell sind Untertitel oft ungenauer, weil sie den Inhalt des O-Tons nur gerafft wiedergeben. Die Standards der industriellen Untertitel orientieren sich an einer langsamen Lesegeschwindigkeit der Zuschauer. Bei hektisch gesprochenen und schnell aufeinanderfolgenden Dialogen oder wenn gar durcheinander gesprochen wird, wird daher meist stark eingekürzt und es gehen Informationen verloren.

Bei Fansubs, z.B. im Animebereich, wird die Lesegeschwindigkeit meist weniger berücksichtigt und mehr vom originalen Ton wiedergegeben, was sie genauer macht. Langsamleser bleiben dann auf der Strecke bzw. müssen halt hin und wieder zum Lesen vielleicht mal pausieren. Auch wird bei Fansubs meist mehr auf ein korrektes Timing, Textanschluss und Szenenwechsel geachtet, während industrielle UT gern mal auftauchen, wenn der halbe Satz schon vorbei ist, unnötig in die nächste Szene "reinbluten" oder nicht auf Anschluss getimed sind, was nervige und hässliche "Blitzer" zwischen den UT verursacht. Bei Anime arbeiten viele deutsche Publisher ja inzwischen mit Fansubbern zusammen, was die Qualität der Untertitel in der Hinsicht stark verbessert hat.

Großer Nachteil von Untertiteln generell ist und bleibt der Fakt, dass sie vom Geschehen im Bild ablenken, weil man mit den Augen immer am unteren Bildrand hängt. Seit ich bei Anime von UT nicht mehr so abhängig bin, habe ich beim Rewatch viele witzige Details und Gags im Bild gesehen, die mir früher einfach entgangen sind, weil ich meine Augen auf den UT hatte. Für Sprachunkundige sehe ich eine gute Synchro daher immer als die bessere Option zu UT, aber leider sind bei Anime gute deutsche Synchros nach wie vor Mangelware und werden es auch immer bleiben, liegt speziell dort in der Natur der Sache.