"Grenzen der Satire ausloten", das ist doch dummes Zeug. Ebenso wie der Spruch, dass "Satire alles darf". Das durfte sie noch nie und das weiß auch jeder. Es ist wirklich nur ein Spruch. Wenn man jemanden öffentlich als Ziegenficker, Scheißefresser oder sonstwie persönlich mit derben Ausdrücken und Fäkalsprache beleidigt, hatte das schon immer strafrechtliche Konsequenzen und mit Satire nix zu tun.

Und nun weist plötzlich jeder relativierend darauf hin, dass Böhmermann ja immerhin ein "Schüler" Harald Schmidts sei. Ich wage mal zu behaupten, dass Schmidt seinerzeit gründlicher darüber nachgedacht hat, was er sagt, wie er es sagt und vor allem wann er es sagt.

Inzwischen beschäftigt sich ja tatsächlich die Staatsanwaltschaft mit Herrn Böhmermann - und sollte er dafür tatsächlich verknackt werden, wäre das der Supergau. Damit geht nämlich das Signal an die Öffentlichkeit, dass der Kalif von Ankara nicht nur im eigenen Lande jeden wegsperren kann, der ihm nicht untertänig genug ist, sondern auch in Deutschland. Dümmer geht's nimmer.

Satire ist die Kunst, jemanden scharf zu kritisieren, ohne dass einem der Kritisierte einen Strick daraus drehen kann. Und dabei hat Böhmermann auf ganzer Linie versagt.