Ragon: Als ob die Leer... äh, Lehrkörper das selbst korrigieren würden. Das Problem ist, daß die korrigierenden Assistenten an vielen Lehrstühlen alles andere als eine einheitliche Linie haben. Besonders auffällig war das in meinem Studium an einem konkreten Lehrstuhl, der ganz offiziell in zwei Bereiche aufgeteilt war, die abgesehen vom Professor (und natürlich dem übergeordneten Fachbereich) nichts miteinander zu tun hatten. Es ist (bzw. war - der Professor ist inzwischen emeritiert) weithin bekannt, daß die Klausuren in dem einen Bereich extrem streng bewertet werden und daß es denen auch relativ wurscht ist, ob die Teile der Antwort, die zur vollen Punktzahl notwendig sind, überhaupt in den Vorlesungen oder im dicken Buch zur Vorlesung (ca. 400 Seiten) behandelt oder wenigstens erwähnt wurden! Im anderen Bereich dagegen reichte es aus, das dünne Skript (40 Seiten inklusiver zahlreicher Graphiken und in ziemlich großer Schrift verfaßt ...) Wort für Wort auswendig zu lernen, um zumindest eine 2 zu bekommen.
Tja, das hat sich bei meinen Klausuren dann auch bestätigt - ich bin bis heute überzeugt, daß ich die eine 3,7er-Klausur wesentlich besser beantwortet habe als die beiden 1,7er (man mußte insgesamt drei Klausuren schreiben und durfte aussuchen, in welchem Bereich man zwei schreiben wollte)!
Bei solchen Erlebnissen kann man durchaus so seine Zweifel an der Validität von Klausuren und ihrer Bewertung bekommen ...