MASTER AND COMMANDER:
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts hat Napoleon fast ganz Europa erobert. Nun will er den Krieg mittels der modernen Fregatte "Acheron" auch in den Pazifik tragen. Das britische Kriegsschiff "HMS Surprise" unter dem Befehl von Captain Jack Aubrey (Russell Crowe) soll dies unter allen Umständen verhindern! Doch die "Acheron" ist nicht nur größer und stärker bewaffnet, auch ihr Captain scheint Aubrey ebenbürtig zu sein.
"Master and Commander" basiert auf den Romanen von Patrick O´Brien, in denen Aubrey und sein Schiffsarzt und Freund Stephen Maturin (hier gespielt von Paul Bettany) die Hauptrollen spielen.
Nachdem er die Regie für das Projekt bereits zweimal abgelehnt hatte, entschied sich Peter Weir ("Club der toten Dichter", "Truman Show", "Fearless") schließlich doch dafür, den Film zu drehen. Und das war eine gute Entscheidung, denn "Master and Commander" ist ein klassischer Seefahrerfilm, der aber dank Weir anspruchsvoll ist und sehr authentisch wirkt - quasi das Gegenstück zum knallbunten Spektakel in "Fluch der Karibik" (die Hauptdarsteller dieser beiden Filme - Johnny Depp und Crowe - dürften sich übrigens auch einen harten Kampf um den OSCAR 2004 liefern).
Die Seekämpfe stehen hier keineswegs im Vordergrund, vielmehr geht es um die möglichst realitätsnahe Darstellung des Lebens an Bord eines Kriegsschiffes. Auf mich hat jedenfalls noch kein anderer Film in diesem Genre dermaßen authentisch gewirkt. Diese Vorgehensweise führt natürlich dazu, daß es über weite Strecken des etwa 140 Minuten langen Films nicht wirklich spektakulär zugeht. Actionjünger sollten es sich also zweimal überlegen, ehe sie in diesen Film gehen. Aber wer sich auf die Handlung einläßt, wird sehr gut unterhalten werden.
Sehr gut herausgearbeitet sind auch zumindest die beiden Hauptcharaktere. Der Unterschied zwischen dem eher rauhen Seebären Aubrey (obwohl er in seiner Freizeit Geige spielt) und dem gebildeten Wissenschaftler und Arzt Maturin macht einen großen Reiz des Films aus und führt auch zu heiteren Szenen. Die Nebenrollen (u.a. mit Billy "Fool of a Took" <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" /> Boyd besetzt) sind zwar weniger tiefgründig umgesetzt, haben aber alle ein paar gute Szenen.
Als Schwächen konnte ich eigentlich nur die gelegentliche Vorhersehbarkeit der Story und das irgendwie ziemlich abrupte Ende ausmachen.
8,5 Punkte.

P.S.: Trailer vor dem Film: "The Day after Tomorrow" von Roland Emmerich. Sieht ziemlich spektakulär aus, mal sehen, ob da auch die Qualität der Story mithalten kann.