Logischerweise sind die erfolgreichsten Filme nur sehr selten die besten Filme - denn wirklich gute Filme interessieren die Mehrzahl des Publikums leider deutlich weniger als leichte Komödien- oder Action-Kost.

Aber ich muß sagen, daß ich insgesamt recht zufrieden bin mit diesen Top10: Zumindest finde ich persönlich "(T)Raumschiff" oder die "7 Zwerge" wesentlich unterhaltsamer als das, was Deutschland jahrzehntelang im Komödienbereich abgeliefert hat ("Der bewegte Mann" und Co.) und "Der Untergang" ist meiner Meinung nach sowieso der beste deutsche Film seit "Das Boot".

Und ich bin ja schon extrem froh, daß "Die Passion Christi" nicht in der Liste auftaucht ...

Übrigens glaube ich nicht, daß die Klassen- bzw. Schulbesuche in die Statistik eingerechnet sind - zumindest nicht komplett. Gut, reine Besuche einzelner Klassen vermutlich schon, aber gerade beim "Untergang", wo teilweise ganze Schulen ein Kino "gemietet" haben, wurden nur Pauschalpreise berechnet und keine einzelne Zuschauer.

Davon abgesehen: Nach Einspielergebnissen (wie es international gehandhabt wird) sähe die Liste schon wieder ganz anders aus: "Der Untergang" oder "Troja" wären noch weiter vorne, da man den Überlängenaufschlag berücksichtigen muß, während die ganzen kinderfreundlichen Komödien aufgrund der Kinderermäßigung deutlich zurückrutschen würden.

Aber genau zu Statistiken, neue Kritik: <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />

RAY:
Tja, zur Handlung muß ich diesmal wohl nicht viel erzählen - es geht schlicht und ergreifend um das recht abwechslungsreiche Leben der blinden Musiklegende Ray Charles. Dabei zeigt der Film vor allem die Anfänge seiner Musikkarriere, während in recht kurzen Rückblenden immer wieder auf seine schwere Kindheit zurückgeblickt wird.
Natürlich lebt der Film vor allem von zwei Dingen: Der mitreißenden Musik (sofern mag sie mag <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />) und dem herausragenden Spiel des sicheren OSCAR-Gewinners Jamie Foxx in der Titelrolle. Zwar muß man anerkennen, daß das - von Ray Charles selbst noch vor seinem Tod abgesegnete - Drehbuch auch die Tiefen in seinem Leben nicht ausspart, allerdings: Mal ehrlich, Geschichten über Rassismus, Drogenmißbrauch und Starallüren sind in Hollywood nunmal nicht gerade neu. Und SO außergewöhnlich war Ray Charles´ Leben nunmal auch nicht. Aber das ist im allgemeinen ein Problem der momentan sehr hippen "Biopics" (z.B. zuletzt auch in "Die Reise des jungen Ché").
Somit ist "Ray" insgesamt ein guter Film, der sich dank der Musik und Jamie Foxx aus der Masse hervorhebt. 8,5 Punkte.
Aber: Von den Musikfilmen der letzten Jahre hat mir "Almost Famous" inhaltlich noch deutlich besser gefallen!