Die diesjährige Retrospektive beim Fantasy Filmfest beschäftigt sich mit dem japanischen Kino der 70er Jahre:

HOUSE:
Stellt euch "Braindead" oder "The Evil Dead 2" vor und multipliziert sie mit 10 - dann habt ihr "House", den verrücktesten Film, den ich je gesehen habe! Zumindest bis heute abend, wenn ich den zweiten Film der Retrospektive sehen werde, dessen Beschreibung sogar NOCH verrückter klingt ...

Die japanische Schülerin Oshare und sechs Freundinnen fahren in den Sommerferien zu Oshares Tante, die abgelegen in einem großen Haus auf dem Land wohnt. Doch die Tante verhält sich merkwürdig und das Haus stellt sich als noch seltsamer heraus. Und als dann auch noch eines der Mädchen nach dem anderen verschwindet, wird den übrigen bald klar, daß das kein allzu vergnüglicher Urlaub für sie wird.

Im Programmheft des Fantasy Filmfests war "House" so in etwa als Mutter aller japanischen Gruselfilme á la "Ring" oder "Ju-on: The Grudge" beschrieben worden. Obwohl das, was die eigentliche Storyline betrifft, nicht ganz falsch ist, ist es dennoch eine sehr irreführende Beschreibung.
Ein IMDB-Rezensent hat "House" dagegen als "Beetlejuice", wenn er von Dario Argento gedreht worden wäre, bezeichnet. Das trifft es schon eher.
Regisseur Nobuhiko Obayashi hat hier einen äußerst schrillen Film geschaffen (ich WETTE, daß er bei den Dreharbeiten auf Droge war - und ich will NICHT wissen, um welche Drogen es sich dabei handelte! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />), der nur teilweise zum Horrorgenre zu rechnen ist. Teilweise ist er auch eine Satire und sogar ein bißchen Romanze. Vor allem aber ist "House" purer Trash - Trash as Trash can!
Dabei ist es erstaunlich, wieviele für die damalige Zeit (1977) äußerst innovative Stilmittel er angewandt hat - vom Split-Screen über gemalte Hintergründe bis hin zu diversen, äußerst schrägen Spezialeffekten ist alles dabei. WIE er diese Stilmittel jedoch angewandt hat, sorgt dafür, daß der Großteil des Publikums den Mund vor Staunen gar nicht mehr zu bekommt. Es gibt kaum eine ruhige Minute, die einmal zwischen zwei unfaßbar trashigen Szenen vergeht.
<span class='standouttext'>Spoiler : </span><span class='spoiler'>Da werden schonmal Protagonisten von Bettwäsche getötet (!) oder - das absolute Highlight des Films - von einem Klavier verschlungen (!!!) und im Hintergrund tanzt dazu ein Skelett ... </span>
Überhaupt wird es eigentlich nie ruhig und das liegt auch daran, daß ich noch nie einen Film gesehen habe, bei dem die Musik dermaßen dominant war. Und das meine ich nicht im positiven Sinne.
Die Musik (die meist genauso schrill ist wie der Rest des Films) ist extrem aufdringlich und laut - kurz gesagt: Sie nervt!

Tut mir leid, ich weiß, daß diese Rezension ziemlich wirr ausfällt, aber ich habe wirklich keine Ahnung, wie man eine richtige Kritik zu SO EINEM Film schreiben soll. Und falls der Leser dieser Rezension sich fragt, ob der Autor selbiger den Film jetzt eigentlich gut fand oder schlecht, dann sei ihm versichert: Der Autor hat nicht die geringste Ahnung!
"House" ist definitiv KEIN guter Film. Aber auf der anderen Seite ist er definitiv unterhaltsam und wer sich bei "House" ernsthaft langweilt, dem ist wohl nicht mehr zu helfen ...
Ich denke, 7 Punkte sind halbwegs angemessen. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />