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Joined: Mar 2003
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Ach, Pietät bitte für die US-nahen Toten?
Wo bleiben denn die MUTWILLIG dahingemetzelten Frauen und Kinder? Habe ich behauptet, daß Du Dich gegenüber den "MUTWILLIG dahingemetzelten Frauen und Kinder[n]" respektlos verhalten sollst? Es ist kein hinreichendes Argument, daß nicht alle den selben Respekt vor allen unschuldig ums Leben gekommenen Menschen haben. Der Mann ist nicht als Soldat gestorben, er ist Opfer eines Anschlags gewesen. D.h. ein Terroropfer. Und wenn Du dies gutheißt, dann hast Du Deinen ganz persönlichen Krieg schon verloren.
Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"
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Joined: Nov 2003
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Jeder Tote, egal auf welcher Seite, ist ein Toter zuviel.
Genieße Dein Leben ständig, denn Du bist länger tot als lebendig.
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Joined: Aug 2003
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Also ich habe keinen persöhnlichen Krieg <img src="/ubbthreads/images/graemlins/exclamation.gif" alt="" /> Aus dem Grund ist es ein schlechter Vergleich. Wenn ich nun gegen einen Völkerrechtswidrigen Angriffskrieg bin und da stehe ich nicht alleine, kann ich mir die Greuel und Misstaten die folgen werden denken. Wenn denn nun ein Land bestzt wird, das wichtigste: das Öl gleich einkassiert wird, dann immer wieder Versprechen gemacht und gebrochen. Desweiteren ein Klima der Einschüchterung und Erpressung. Nun für mich steht fest, dass die Besatzter und Helfers-Helfer sehr schnell die Quittung bekommen.
Der weitgereiste Peter Scholl-Latour sagte schon zu Beginn des Einfalls: '' Es wird experimentiert werden, aber ich glaube am Schluß wird einer aus der Baath-Partei, oder General unter Saddam den Irak führen.'' Leider weiß ich es nicht mehr so genau, ist schon eine weile her und lief im Fernsehn.
Da Peter S-L schon viele Sachen gesehen (z.B. Vietnam) hat, dürfte er Recht behalten.
Doch wieviele Tote gibt es bis dahin noch <img src="/ubbthreads/images/graemlins/question.gif" alt="" />
Und es sollte nicht vergessen werden, dass in Texas eine ''Priesterschule'' im Jahr ca. 250 Priester produziert, welche die USA gegen den Islam mobilisieren <img src="/ubbthreads/images/graemlins/disagree.gif" alt="" />
Sternenschweif
PS Bericht im Fersehn
Last edited by Sternenschweif; 17/05/04 05:21 PM.
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Joined: Aug 2003
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Was damals schon bekannt war:
Von Barbara Slaughter 29. März 2003 aus dem Englischen (18. März 2003)
Felicity Arbuthnot ist freischaffende Journalisten. Seit dem Golfkrieg von 1991 hat sie den Irak 26mal besucht. Sie war führend an dem Film Paying the Price - Killing the Children of Iraq beteiligt, in dem die verheerenden Auswirkungen der UN-Sanktionen auf das irakische Volk gezeigt werden. Der Titel des Films spielt auf eine Äußerung der damaligen amerikanischen Außenministerin Madeleine Albright von 1996 an, der zufolge der Tod von über einer halben Million Iraker durch das Embargo ein "hoher Preis (ist), aber wert, bezahlt zu werden".
Kurz vor ihrer Rückkehr in den Irak sprach Barbara Slaughter mit Arbuthnot.
Die USA und Großbritannien klagen Saddam Hussein an, die UN-Resolutionen nicht zu befolgen, obwohl sie selbst nicht einmal das Mandat des Sicherheitsrates haben. Der Sicherheitsrat hat sie nicht ermächtigt, die Flugverbotszonen zu überfliegen oder sie überhaupt einzurichten. Die andauernde Bombardierung des Irak durch amerikanische und britische Streitkräfte ist illegal. Ich bin überzeugt davon, dass in diesem Krieg Nuklearwaffen zum Einsatz kommen werden. Ich glaube, dass Bush und Blair bereit sind, das heilige Versprechen des Hiroshima Mahnmals zu brechen, das besagt: "Ruhe in Frieden. Der Fehler wird nicht wieder geschehen". Ein Grund für meine Befürchtung ist, dass der Sprecher der israelischen Armee bei einer Pressekonferenz 1991, kurz vor dem Golfkrieg, auf die Frage "Was geschieht, wenn der Irak Waffen auf Israel abfeuert?" antwortete: "Wir werden Bagdad in einen Scherbenhaufen verwandeln."
Israel hat das fünftgrößte Atomwaffenarsenal der Welt und besitzt 200 nukleare Sprengköpfe. Der amerikanische Verteidigungsminister Rumsfeld und sein britischer Kollege Geoffrey Hoon haben auch klargemacht, dass sie nicht zögern werden, Atomwaffen einzusetzen.
Niemand hat sich wirklich damit beschäftigt, was Briten und Amerikaner eher zurückhaltend als "den Tag danach" bezeichnen. Jeder wird sich an den Film aus den achtziger Jahren über einen Nuklearkrieg unter Titel The Day After [ Der Tag danach ] erinnern. Wer wird dafür geradestehen? Es wird ein Blutbad geben, worüber sich die Briten und Amerikaner nicht im klaren sind. Nicht, weil diese Länder so kriegslüstern wären. Aber stellen Sie sich vor, die Iraker oder sonst jemand würde sagen: "Okay, wir kommen und erledigen Tony Blair."
Man muss sich die Leute genau ansehen, die nicht im Irak leben, sich aber als irakische Opposition bezeichnen. Von denen meint George Bush, dass er mit Ihnen Geschäfte machen könne, abgesehen davon, dass sie ziemlich viel Geld von der CIA erhalten. Da ist zum Beispiel Ahmed Chalabi, der Sprecher des Irakischen Nationalkongresses (INC). Er ist in Jordanien zu insgesamt 34 Jahren Haft verurteilt worden, weil er die Petra Bank praktisch im Alleingang ruiniert hat. Diese Bank wurde gegründet, weil es in Jordanien und im Libanon keine schiitische Bank gab. Schiitische Kleinunternehmer, zum Beispiel viele Bauern, legten ihr Geld bei dieser Bank an. Das oberste jordanische Gericht sprach ihn schuldig, Gelder auf eine Genfer Bank abgezweigt zu haben. Die Petra Bank ging daran bankrott. Viele der Investoren begingen Selbstmord.
Im Westen hat man davon nichts gehört. Anfang der neunziger Jahre gab es einige Jahre lang einen internationalen Haftbefehl auf Chalabi. Ich weiß nicht, ob er aufgehoben wurde, weil Chalabi so gute Beziehungen zu Washington und Whitehall [Großbritannien] hat. Aber würden Sie diesem Mann 97 Millionen Dollar geben, wie es die CIA tut? Ich glaube nicht.
Ein anderer Kandidat ist Alaawi, der einst Husseins erster Redenschreiber war. Heute gibt er die Wochenzeitung des INC, The Congress, heraus. Vor zwei Monaten wurde er vom deutschen öffentlich-rechtlichen Fernsehen interviewt. Im wesentlichen erklärte er, bei einer Machtübernahme der Opposition im Irak werde kein irakischer Exilant, der den jetzigen Krieg ablehnt, jemals wieder zurückkehren dürfen. Diejenigen, die im Irak jemals für das Regime gearbeitet hätten, würden an Händen und Füßen gefesselt nach Bagdad geschleift werden, um ihre gerechte Strafe zu erhalten. Etwa siebzig Prozent der irakischen Bevölkerung haben in der einen oder anderen Weise für das Regime gearbeitet - in den verstaatlichten Industrien, im öffentlichen Dienst, etc. Vor einigen Monaten drehte ich einen Dokumentarfilm für Channel 4. Ich interviewte irakische Exilanten, die den Krieg ablehnen. Ich dachte, das wäre leicht, da ich die irakische Gemeinde seit langem kenne und viele mir vertrauen. Viele sagten mir: "Felicity, nein, entschuldige bitte, aber das nicht. Saddam ist zwar weit weg, aber dafür sind die hier." Sie meinten den INC.
In einem Artikel, der kürzlich auf der World Socialist Web Site erschien, wurde berichtet, dass Saddam vorgeworfen wird, militärisches Gerät in der Nähe von Moscheen und belebten Plätzen aufzustellen. Im Irak gibt es sehr viele Moscheen und belebte Innenstädte. Hier in Großbritannien dürfen sich Luftwaffenstützpunkte und Raketen in der Nähe großer Städte befinden. Nehmen Sie Faslane. Ich habe eine ganze Reihe dieser Orte besucht. 1999 gingen wir nach Basra in den Süden. Dort ist ein größeres Gebiet völlig von Cruise Missiles zerstört worden. Ein Pentagon Sprecher gab damals als Grund an, der Irak habe Panzer und Raketen in Wohngebieten versteckt. Wir kamen in diese völlig verarmte Gegend, wo 47 Häuser und die meisten ihrer Bewohner ausgelöscht worden waren. Wir fuhren in zwei Autos der Marke Overlander und mussten fast zwei Kilometer weit entfernt parken und unser ganzes Gepäck mitschleppen, weil die Straßen so eng waren. Mit einem Panzer wäre man gar nicht dort hingekommen, und was die Raketen angeht, nun, die Häuser stehen so eng zusammen, dass man kein Fahrrad dazwischen abstellen könnte. Als man unsere Aufnahmen jemandem im Pentagon zeigte, bemerkten sie nur, das sei wohl ein Fehler gewesen. Als wir eintrafen, kamen Menschen aus allen Richtungen auf uns zu, darunter viele Kinder. Auf einmal ging die Tür eines wiederaufgebauten Hauses auf und ein etwa dreißigjähriger Mann trat heraus. Die Menge wurde still und ging auseinander. Er zog drei beschädigte und abgegriffene Fotografien aus seiner Hosentasche. Sie zeigten drei hübsche, lachende kleine Mädchen, alle unter sieben Jahren, die bei diesem "Fehler" ihr Leben verloren hatten. Später konnte ich von einem der Mädchen ein Foto finden, wie sie aussah, nachdem sie aus dem Schuttberg ausgegraben worden war - das nette, kleine blonde Mädchen mit Zöpfen, dessen Gesicht nun ganz mit Asche bedeckt war.
Bei meinen 26 Irak-Aufenthalten habe ich viele bombardierte Orte besucht. Die meisten liegen irgendwo im Niemandsland in den ärmsten Dörfern oder bloß Siedlungen. In 19 Monaten wurden elfmal Schafherden bombardiert, die von Kindern beaufsichtigt wurden, irgendwo in einer verlassenen Gegend. Das ist reiner Terror gegen die Bevölkerung. Es gibt zu viele Beispiele davon, als dass man es anders erklären könnte.
Die Waffeninspektoren der UNSCOM haben gesagt, sie verfügten jetzt über Spionagesatelliten, die so sensibel wären, dass sie eine Coca-Cola-Flasche in einem Mülleimer erkennen könnten. Diese Satelliten erfassen auch Gamma-Strahlung, die bei der Herstellung von Nuklearwaffen entstehen. Sie sagten auch, dass bei der Herstellung von chemischen oder biologischen Waffen ein sogenannter Äther entsteht, den sensible Satelliten ebenfalls registrieren könnten. Bisher haben diese Satelliten nichts davon registriert.
Bei den riesigen Einrichtungen, die zur Produktion von Nuklearwaffen erforderlich sind - etwa Los Alamos in den USA - handelt es sich um Städte, die halb so groß wie Memphis sind. Diese Anlagen können nicht einfach im flachen, irakischen Gelände stehen, ohne bemerkt zu werden. Diese Behauptungen über mobile Labors, die chemische, biologische und nukleare Waffen herstellen, sind einfach schwachsinnig. Man kann dieses Zeug nicht in einem Anhänger in ein paar alten Kaffeedosen herstellen. Man braucht ausgesprochen komplizierte Anlagen dazu.
Zwei der Fabriken, die angeblich chemische und biologische Waffen produziert haben sollen, befinden sich in Ardour am Rande von Bagdad und in Malouija westlich von Bagdad. Die meisten glauben, es habe sich um Fabriken zur Herstellung von Veterinärmedikamenten gehandelt. Im Oktober 2002 besuchte ich beide Orte zusammen mit Hans von Sponeck, dem früheren UN-Koordinator im Irak, der im Februar 2000 von seinem Posten zurücktrat. Diese Anlagen hat die UNSCOM 1996 vollkommen zerstört. Sie gingen mit Feuerwehräxten vor, zerschlugen die Türen, Fenster, die Ausstattung, elektrische Einrichtungen und Belüftungsschächte.
Wir holten die Erlaubnis zum Besuch dieser Orte ein. Die Tore waren so verrostet, dass wir sie nicht öffnen konnten. Dann mussten wir uns durch das Gestrüpp kämpfen. Es gab dort gar nichts, keinen Strom, nichts. Ende 2002 behaupteten die Amerikaner, diese Fabriken seien wieder aufgebaut worden und würden wieder chemische und biologische Waffen produzieren. Ich rief Hans von Sponeck an und fragte ihn danach. Er sagte: "Felicity, sie sind im selben Zustand wie 1999, als wir dort waren. Der einzige Unterschied ist, dass das Gestrüpp noch höher gewachsen ist."
Wenn wir schon bei Lügen sind: Als Bagdad während des Vier-Tage-Blitzkriegs 1998 angegriffen wurde, stand Tony Blair im Unterhaus auf und behauptete, die Angriffe würden legitimen Zielen gelten. Er sagte, das Verteidigungsministerium sei bombardiert worden. Zwei Tage danach reiste ich in den Irak und stellte fest, dass das Verteidigungsministerium gar nicht bombardiert worden war. In Wirklichkeit hatten sie ein wunderbares osmanisches Gebäude am Ufer des Tigris angegriffen, das zur Zeit der Osmanen das Verteidigungsministerium gewesen war und seit sechzig Jahren nicht mehr dafür genutzt wird.
In derselben Erklärung sagte Blair, der Palast von Saddams Schwester sei bombardiert worden. Doch sie haben den Abbasid-Palast angegriffen, der fast 1200 Jahre alt ist und seit siebzig Jahren als Museum fungiert. Es gibt dort nicht einmal Strom oder Heizung.
Trotz all dieser Anti-Saddam-Rhetorik wissen wir doch, dass es bei diesem Krieg um Öl und um die strategische Position des Irak im Nahen Osten geht, die Brücke zum Fernen Osten, und um die Öl- und Erdgas- sowie die politischen Interessen von Amerika und Großbritannien. Man sagt uns, das seien christliche Führer. Aber dabei geht es hier doch um Mesopotamien, wo in Ur die Geburtsstätte Abrahams liegt, des Vaters der Weltreligionen Christentum, Islam und Judentum. Dort befindet sich heute noch die große Zikkurat von Nanna [stufenförmiger Tempel der sumerischen, babylonischen und assyrischen Baukunst; die Zikkurat von Nanna ist über 4000 Jahre alt]. Das ist immer noch die erste Hauptstadt der Welt, und es ist so schön, dass man Gänsehaut kriegt. Der Ausdruck: "Das Land, wo Milch und Honig fließen", stammt von hier. Ein Stück Wegs weiter, in Qurna, befindet sich ein weiteres antikes Gelände, und es wird vermutet, dass hier der Garten Eden geblüht hat. Ganz in der Nähe liegt Babylon, wo man noch heute das Gebiet der Hängenden Gärten besuchen und Teile des sechstausend Jahre alten Babylon sehen kann, den Ort, an dem einst Hammurapi die ersten Gesetze erließ, die den Schutz von Frauen und Kindern, ihre Sicherheit und ihre Besitzrechte regelten. Weiter südlich kommt man nach Basra, das auch als das Venedig des Nahen Ostens bekannt ist. Hier, wo Sindbad seine märchenhaften Reisen begann, treffen am Schatt el Arab Euphrat und Tigris zusammen.
Man glaubt, dass der heilige Matthäus in einem nach ihm benannten Kloster - auf arabisch Kloster Deirmatti - beerdigt wurde. Das ist ein sehr altes, auf einer Bergspitze gelegenes Kloster aus dem dreizehnten Jahrhundert. Ganz in der Nähe ist noch ein weiteres Kloster, Heiliger Georg. Hier findet jedes Jahr im Frühling ein feierliches Treffen verschiedener christlicher Glaubensrichtungen statt.
Wollen die beiden christlichen Führer dieses außergewöhnliche Land Mesopotamien zerstören? Wollen sie die historischen Schätze des Christentums auslöschen? Das ganze Land ist ein einziges Weltkulturerbe.
Uns wird auch viel über Saddams riesige Reservearmee gesagt. Bei näherer Betrachtung ist das einfach lächerlich: zwanzig Jahre Krieg, eine Million Tote im Krieg gegen den Iran, dann die schrecklichen Verluste im Golfkrieg, in dessen Verlauf schätzungsweise 250.000 Iraker den Tod fanden. Und nach alledem noch die Bombardierungen, einschließlich derer von 1998, die Tausenden das Leben kosteten.
Der Irak ist ein Land, in dem 46 Prozent der Bevölkerung 16 Jahre oder jünger sind. Als diese Sechzehnjährigen drei Jahre alt waren, begann das Embargo. Diese Jugendlichen wurden ihrer Kindheit vollständig beraubt - kein Spielzeug, keine Bücher, kein Schreibzeug, keine Normalität. Nichts als ständige Bombardierungen.
Es sind Kinder, wie sie in jedem Kriegsgebiet zu finden sind. Sie zittern jedes Mal krampfartig, wenn ein Gewitter aufzieht, weil sie sich immer noch vor den Bombenangriffen fürchten. Sie haben sich in einem ganz frühen Alter darauf eingestellt, dass ihre Eltern sie nicht beschützen können. Die üblichen angstvertreibenden Rituale, wie zärtliche Umarmungen oder bei den Eltern schlafen zu dürfen, können ihnen nicht mehr helfen. Und ihr Leben wird als Kanonenfutter in George Bushs Krieg für Öl enden. Mit wenigen Ausnahmen sind diese Kinder ohne Kindheit die einzigen, die noch für die Armee rekrutiert werden können. Daher haben wir es mit einem Krieg gegen Kinder zu tun. Und auch gegen Frauen. Es ist kein Geheimnis - nachmittags nach 15 Uhr kann man auf jedem Schulgelände junge Mädchen sehen, die militärisch ausgebildet werden, und ihre Lehrer und Ärzte machen auch mit. Frauen und sechzehnjährige Kinder sind alles, was ihnen als Kämpfer übriggeblieben ist. Eine meiner Freundinnen ist Professorin an der Universität von Bagdad. Zum Zeitpunkt der Krise von 1998 waren ihre Töchter 16, 17 und 18 Jahre alt. Ihre sechzehnjährige Tochter wog ungefähr 42 kg und weinte, als sie von zu Hause wegging, weil sie nach der Schule zur Militärausbildung gehen musste. Man gab ihr ein Gewehr, eine alte AK 47, und man brachte ihr die entsprechenden Handgriffe bei. Sie aber konnte das Gewehr kaum hochheben.
So sieht der Gegner der amerikanischen und britischen Truppen aus, und dabei werden Cruise Missiles abgeschossen, die die Aufschrift "In Liebe für Saddam" tragen. Oft hat man mir erzählt, die Iraker seien Nachtschwärmer. Der Irak war lang ein ganz weltliches Land; vor dem Embargo konnte man abends draußen sitzen und ein Glas Wein genießen. Dann strebte Saddam 1996 ein Bündnis mit den islamischen Staaten an und all das hatte ein Ende. Nach Einbruch der Dunkelheit war niemand mehr im Freien zu sehen, es begann eine Art kollektiver Depression. Man blieb zu Hause und konzentrierte sich auf den Überlebenskampf. Vergangenen Oktober dann schien es plötzlich ein ganz neues Land zu sein. Jedes Gässchen war voller Leute, die beim Brettspiel saßen, Speisen auf abgenutzten Zinnplatten verkauften und bis spät in die Nacht hinein durch die Stadt bummelten. Es schien, als wollten sie sagen: "Zum Teufel mit alledem, lasst uns einfach leben." Fragte man sie nach ihrer Meinung, bekam man manchmal zur Antwort: "Wir machen uns keine Sorgen mehr. Wir sind einfach zu müde dazu. Wir leben jetzt einfach in den Tag hinein, lassen sie kommen und uns bombardieren. Wir machen uns keine Sorgen mehr." Andere aber konnten sagen: "Jedes Mal, wenn ich an das nächste Bombardement denke, sterbe ich innerlich."
Mir ist bekannt, dass sich amerikanische und britische Soldaten sehr oft im privaten Kreis beunruhigt darüber geäußert haben, dass dieser Krieg keine öffentliche Unterstützung findet. Schon die Massendemonstrationen vom 15. Februar auf der ganzen Welt zeigen, dass die Welt diesen Krieg nicht gutheißt. Aber den Soldaten wird eingeredet, dass sie, wenn sie Bagdad, Basra, Mosul oder sonst einen Ort besetzen, oder wenn sie die jordanische oder die türkische Grenze überschreiten, mit Blumen und Girlanden empfangen werden. Ich glaube das nicht.
Man kann die wirkliche Haltung der Menschen erfahren, wenn ein vertrauensvolles Verhältnis besteht. Wenn man die Familien fragt, die am entschiedensten gegen Saddam sind, ob sie froh darüber seien, wenn die Amerikaner und Briten kämen, um sie zu befreien, dann bekommt man zur Antwort: "Nur über meine Leiche. 700 Jahre lang wurden wir immer von anderen Mächten unterworfen. Das wird uns nicht mehr passieren."
Ich denke, diese armen Jungs in der amerikanischen Armee werden arg getäuscht, denn sind sie erst einmal dort, werden sie mit einem Aufruhr gegen die amerikanischen und britischen Truppen konfrontiert sein. In einer gänzlich fremden, ihnen unbekannten Kultur werden sie irgendwo schlafen und irgend etwas essen müssen. Was wissen diese jungen Leute aus Cincinnati schon über die irakische Kultur? Die Situation ist komplex. Im Süden die Schiiten mit ihren Bindungen an den Iran. Im Norden die Kurden. Die Assyrer, die Turkmenen und die Christen, zusätzlich ein undurchschaubares Muster von Stammesbeziehungen. Der Irak ist nicht mit Afghanistan vergleichbar. Man erinnere sich nur an 1990/91, als die USA die Bevölkerung im Norden und im Süden zur Rebellion ermutigten und dann im Stich ließen. Das alte blutige Spiel, das mit Saddam nichts zu tun hat, wird wieder seinen Lauf nehmen.
Die jungen Soldaten, die nicht einmal die Sprache beherrschen, werden im Zentrum eines Konfliktes stehen, der den Nahen Osten nach 1850 und in den zwanziger, dreißiger und fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts immer wieder erschütterte. Man sollte niemals vergessen, dass der letzte Premierminister, der von Großbritannien eingesetzt worden war, durch die Straßen Bagdads geschleift wurde. Das ist noch nicht lange her, und alles, was von ihm übrig blieb, sah aus wie shish kebab, wie man auf arabisch sagt. Das sollten wir nie vergessen. Das Land ist erhalten worden. Nicht ohne Fehler, aber es war doch geschlossener als jemals zuvor in seiner Geschichte. Wäre das Embargo aufgehoben worden, dann wäre wieder Normalität eingekehrt; dann hätte es Fortschritte gegeben und die Situation hätte sich klären können. Saddam ist nur eine kurze Episode im Lauf der historischen Etappen. Die Iraker sind gut ausgebildet, gelehrt und urban. Ähnlich wie die Palästinenser haben sie weltweit prozentual die meisten Doktortitel.
Als die Briten vor etwas über dreißig Jahren abzogen, lag die durchschnittliche Lebenserwartung bei 26 Jahren, und nur etwas mehr als zehn Prozent der Bevölkerung konnten lesen und schreiben. Zum Zeitpunkt des Golfkriegs lag die Lebenserwartung der Frauen bei 74 Jahren und die der Männer leicht darunter, neunzig Prozent konnten lesen und schreiben. 93 Prozent hatten Zugang zu Trinkwasser und zu einer medizinischen Versorgung auf hohem Niveau. Das sind die Angaben der WHO.
Die Iraker sind politisch interessiert. Jeder hat ein Radio, man hört BBC World Service und arabische Sender, alle wichtigen Ereignisse sind bekannt. Auch wenn sie im Fernsehen nur eingeschränkte Informationen bekommen, wissen sie trotzdem, was in der Welt los ist. Es ist wirklich erstaunlich, wie Auslandskorrespondenten, auch die von der BBC, auftreten und behaupten können, dass diese armen Menschen überhaupt nichts vom Weltgeschehen mitbekämen. Wie im ganzen Nahen Osten, leben auch die Iraker unter einem sehr unterdrückerischen Regime. Aber man muss doch die Bevölkerung von den Herrschern unterscheiden können. Die jungen amerikanischen und britischen Soldaten kommen in ein vergiftetes Land. Was geschah damals mit den Veteranen des Golfkrieges, und was geschieht jetzt den Irakern? Was die Veteranen des Golfkriegs angeht, so wurden die Besatzungen der Lazarette, die länger als drei Monate dort weilten, wegen des vorherrschenden Windes am meisten in Mitleidenschaft gezogen, selbst wenn sie sich in Saudi-Arabien oder in Kuwait aufhielten. Diesmal werden die amerikanischen Truppenangehörigen sich dort viel länger aufhalten. Ihre Kinder werden ähnliche Missbildungen haben. Und sie werden das gleiche Schicksal erleiden. Kein Mensch hat die Probleme der Golfkriegsveteranen, der Opfer der Nukleartests im Pazifik, der Veteranen des Vietnamkrieges oder des vietnamesischen Volkes, das unter Agent Orange litt, angesprochen. Nun werden Kinder als eine Art Kanonenfutter in den Irak geschickt und ihre genetische Unversehrtheit wird zerstört werden.
Es muss auch daran erinnert werden, dass Bagdad am stärksten bombardiert wurde, aber nur im südlichen Basra Untersuchungen über die radioaktive Belastung durchgeführt wurden. In Bagdad gab es niemals solche Erhebungen. In Basra waren die Spitzen einiger Bomben mit abgereichertem Uran versehen, einige hatten eine radioaktive Ummantelung und einige einen radioaktiven Kern. Nach Jane?s enthalten einige der bunkerbrechenden Bomben ungefähr zwei Tonnen reines Uran. Es wurde jetzt auch enthüllt, dass es nicht einmal abgereichert wurde. Das wäre fürchterlich - es ist chemisch toxisch und radioaktiv, mit einer Halbwertszeit von viereinhalb Milliarden Jahren. Man fand Bomben, die auf Basra abgeworfen worden waren, die angereichertes Uran enthielten, d. h. Neptunium. Alles, was im nuklearen Zerfallszyklus auftreten kann, wurde gefunden, einschließlich der drei verschiedenen Plutoniumarten.
Israel wird die Gelegenheit zur Säuberung, das heißt zur ethnischen Säuberung des Gazastreifens und der West Bank nutzen. Es ist bekannt, dass ein Lagerplatz namens Ashraq im östlichen Gebiet Jordaniens, einem ganz unbewohnten Gebiet in geringer Entfernung vom Irak ausgesucht wurde. Es handelt sich um einen völlig verlassenen Ort, aber viele gut informierte Jordanier - auch Journalisten - sagten mir, dass es dort eine Reihe amerikanischer Aktivitäten gebe. Ich kenne die gesamte 1200 km lange Strecke zwischen Jordanien und Bagdad. Plötzlich stand da ein aus dem Boden gestampftes, riesiges amerikanisches Militärlager auf der jordanischen Seite der Grenze. Ich fragte den Fahrer, mit dem ich immer unterwegs bin, was das wohl sei. Er sagte, dies sei der neue amerikanische Stützpunkt für die Verschickung der Palästinenser.
[color:"red"] Unseelige Politik [/color]
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[color:"red"] Schon mal angesprochen: [/color] Sterben in Falludscha Fragen und Antworten zum Treffen von Bush und Sharon, April 2004 Um die Schuldigen für den Tod von vier US-Söldnern zu suchen, haben US-Truppen in der Woche vor Ostern, wie mehrfach berichtet, die westirakische Stadt Falludscha umstellt. Weil sie auf massiven bewaffneten Widerstand stießen, bombardierten sie Wohnviertel und versuchten, die Stadt, von der Aufständische Besitz ergriffen hatten, im Häuserkampf zurückzuerobern. Mehrere hundert Zivilisten, meist Frauen und Kinder, wurden ermordet. Jo Wilding gehört zu jenen US-Amerikanern und anderen Internationalisten, die im Irak ausharren, um die Besatzer wenigstens zu beobachten. In den Tagen vor Ostern half sie, medizinisches Material in die Stadt zu bringen und beteiligte sich dort an der Bergung von Kranken und Verletzten. Wir geben im folgenden ihren Augenzeugenbericht in gekürzter Fassung wieder, den sie auf der Internetseite www.occupationwatch.org veröffentlichte. LKWs, Tanklaster und Panzer brennen auf der Landstraße östlich von Falludscha. Wir nehmen die Nebenstraße über Abu Ghraib. Nuha und Ahrar singen auf Arabisch. Uns kommen Fahrzeuge entgegen, voll mit Leuten und wenigen Habseligkeiten. Vom Straßenrand aus werfen Jungen Lebensmittelpakete durch die offenen Fenster unseres Busses. Für uns und für die Menschen in Falludscha. Der Bus folgt einem Auto mit dem Neffen eines örtlichen Scheichs und einem Führer mit Kontakten zu den Mudschaheddins, mit denen er unseren Transport abgeklärt hat. Gestern abend hatte mich ein Bekannter, ein Journalist, besucht. Die Lage in Falludscha sei verzweifelt. Er hatte geholfen, Kinder mit abgerissenen Gliedmaßen zu evakuieren. US-Soldaten gingen herum und erzählten den Leuten, sie würden getötet, wenn sie nicht in der Abenddämmerung die Stadt verlassen. Doch als sie flohen, ließ man sie an den Straßensperren, die die US-Truppen am Stadtrand errichtet hatten, nicht durch. Sie saßen in der Falle. Hilfsfahrzeuge und Journalisten würden nicht in die Stadt gelassen, so mein Bekannter. Medizinische Ausrüstung müsse nach Falludscha gebracht werden, und mit einigen Ausländern im Transport sei die Chance größer, die amerikanischen Straßensperren zu passieren.Wir kommen wohlbehalten in Falludscha an. Wir stapeln die Sachen im Flur einer Ambulanz. Die Kartons werden sofort aufgerissen. Besonders willkommen sind die Decken. Wir sind in der Praxis eines Chirurgen, der umsonst behandelt, seitdem das wichtigste Krankenhaus der Stadt bei den Luftangriffen zerstört wurde. Eine andere Ambulanz wurde in einer Garage improvisiert. Es gibt keine Narkosemittel. Blutkonserven werden in einem Getränkekühlschrank aufbewahrt, und die Ärzte wärmen sie unter warmem Wasser in einer unhygienischen Toilette an. Maki, der Leiter der Ambulanz, zeigt mir ein Bett, in dem ein Kind von zehn Jahren liegt. Es hat eine Schußverletzung am Kopf. Daneben wird ein noch kleineres Kind mit einer ähnlichen Wunde versorgt. Ein US-Heckenschütze traf das Mädchen, als es mit seiner Großmutter fliehen wollte. Die Lichter gehen aus, die Ventilatoren verstummen. In der plötzlichen Stille zündet jemand ein Feuerzeug an, in dessen Licht der Doktor weiter operiert. Seit Tagen ist der Strom abgestellt. Man behilft sich mit einem Generator, und wenn mal wieder der Diesel alle ist, irgendwie anders. Die Kinder werden nicht überleben. "Komm", sagt Maki und schiebt mich in einen Raum, in dem einer alten Frau eine Bauchschußwunde genäht worden war. Eine Schußverletzung im Bein wird gerade verbunden. Am Fußende ist ihr Bett blutdurchtränkt. Ihre Finger sind um eine weiße Fahne verkrampft. Die gleiche Geschichte: "Ich verließ mein Haus, um nach Bagdad zu fahren, als ich von einem US-Heckenschützen getroffen wurde." Die Heckenschützen fordern nicht nur Opfer, sie paralysieren auch die Evakuierung und die Verwundetentransporte. Das größte noch funktionsfähige Krankenhaus liegt im US-Sektor. Durch die Heckenschützen ist es von der Ambulanz abgeschnitten. Der Krankenwagen mußte bereits viermal repariert werden, nachdem er beschossen worden war. Tote liegen in den Straßen, weil keiner sie wegtragen kann, ohne unter Feuer zu geraten. Einige der Patienten aus diesem Krankenhaus müssen nach Bagdad gebracht werden, weil es in Falludscha am Nötigsten fehlt. Unser Krankenwagen ist die einzige Möglichkeit für sie. Das Martinshorn dröhnt, das Licht blitzt, wir ducken uns möglichst tief und halten die Pässe aus dem Fenster. Wir zwängen die Menschen in den Wagen. Einem wurde die Brust mit Klebestreifen geflickt, ein anderer schlägt auf der Bahre mit den Beinen um sich und muß festgehalten werden. Wieder drücken wir uns auf den Boden, für den Fall, daß wir beschossen werden. Unter Beschuß Zurück in der Ambulanz kommt mir der Arzt entgegen: "Können Sie helfen, eine Schwangere zu holen? Die Wehen haben zu früh eingesetzt." Azzam fährt, in der Mitte sitzt Ahmed, der ihm den Weg zeigt, am Fenster ich, die Ausländerin, der Passierschein. Etwas splittert an meiner Hand. Eine Kugel kracht durch den Wagen. Wir halten, stellen die Sirene aus, lassen aber das Licht weiter blinken. Wir warten, sehen die Silhouetten von US-Marines an einer Ecke. Einige Schüsse fallen. Wir ducken uns so tief wie möglich, und ich kann kleine rote Lichter durch das Fenster an meinem Kopf vorbei peitschen sehen. Mit lautem Knall platzt ein Reifen, der Wagen wird geschüttelt. Ich bin außer mir vor Wut. Wir versuchen, eine Frau zu holen, die gerade ohne jede medizinische Hilfe gebiert, in einer belagerten Stadt ohne Strom. Wir sitzen in einem deutlich markierten Krankenwagen, und sie schießen auf uns. Wie können sie es wagen? Wie können sie es wagen? Azzam greift nach dem Schalthebel und fährt den Wagen im Rückwärtsgang. Ein zweiter Reifen platzt, als wir über den Kantstein fahren. Sie schießen auf uns, bis wir um die nächste Ecke sind. Die Felgen kratzen auf dem Asphalt, die zerfetzten Reifen brennen auf der Straße. Zurück in der Ambulanz werden die neuen Einschußlöcher begutachtet. Sie sagen, daß sie den Wagen eben wieder reparieren werden, aber diesmal ist auch der Kühler hin. "Gibt es einen anderen Weg, zu der Frau zu kommen?" will ich wissen. Es gibt keinen. Sie sitzt in ihrem dunklen Haus und wird das Kind ohne Hilfe zur Welt bringen. Ich habe sie im Stich gelassen. Wir können nichts machen. Nun wird es auch noch dunkel, und das bedeutet, daß unsere westlichen Gesichter unsere Begleiter oder die Verwundeten, die wir holen, nicht mehr schützen können. Maki sagt, er habe Saddam gehaßt, aber nun hasse er die Amerikaner noch mehr. Wir gehen zum Haus von Herrn Yasser. An jeder Ecke warten wir, bis die Straße vor uns überprüft ist. Bei Yasser treffen wir auf einige Männer und stellen uns vor. Ich erzähle, daß ich Jura studiere. Einer der Männer fragt, ob ich das Völkerrecht kenne. Sie wollen etwas über die Bestimmungen über Kriegsverbrechen wissen. Ich sage, daß ich mich ein wenig mit den Genfer Konventionen auskenne und das nächste Mal einige Informationen mitbringen kann. Wir sprechen Nayokos Fall an (eine der drei entführten Japanerinnen und Japaner, der Übersetzer). Die Kämpfer haben nichts mit den Entführern zu tun. Aber während sie uns für das danken, was wir heute abend geleistet haben, erzählen wir von Nayokos Arbeit für die Straßenkinder, davon, wie sehr diese sie liebten. Sie können nichts versprechen, außer daß sie herausfinden wollen, wo sie ist, und versuchen werden, die Gruppe zu überzeugen, sie und die anderen gehen zu lassen. Ich weiß nicht, ob es etwas nützen wird. Am anderen Morgen Die ganze Nacht durch sind Flugzeuge am Himmel: Das konstante Brummen einer unbemannten Aufklärungsdrohne, das Krachen der Jets, die dumpfen Schläge der Helikopter, unterbrochen von Explosionen. Am Morgen zaubere ich aus Luftballons Hunde, Giraffen und Elefanten für die Kleinen, Abdullah und Aboudi. Ich puste Seifenblasen, denen Aboudi mit den Augen folgt, und endlich, endlich, kann ich ihm ein Lächeln entlocken. Auch die dreizehnjährigen Zwillinge lachen. Einer von ihnen ist Fahrer eines Krankenwagens, beide sollen ganz gut mit einer Kalaschnikow umgehen können. Die Ärzte sehen zerschlagen aus. Keiner von ihnen hat seit einer Woche mehr als eine Handvoll Stunden pro Nacht geschlafen. Einer ist darunter, der insgesamt nur acht Stunden in sieben Tagen schlief und selbst die Begräbnisse seines Bruders und seiner Tante verpaßte. "Den Toten können wir nicht helfen," meint Jassim. "Ich muß mich um die Verwundeten kümmern." Wir fahren wieder hinaus, diesmal in einem Pick-up. Dave, Rana und ich. Ganz in der Nähe der Frontlinie der Marines müssen einige Kranke evakuiert werden. Keiner wagt, das Haus zu verlassen, denn auf dem Gebäude sind Marines, die auf alles schießen, was sich bewegt. Saad besorgt uns eine weiße Fahne. Er hat den Weg gesichert. Kein Mudschaheddin wird auf uns schießen. Dieses elfjährige Kind mit seinem AK 47, das fast so groß wie er selbst ist. An dem Haus angekommen, rufen wir zu den Soldaten hinüber und halten unsere weiße Fahne mit dem aufgesprühten roten Halbmond hoch. Zwei kommen herunter. Rana murmelt: "Allahu akbar. Mach, das keiner auf sie schießt." Wir springen vom Wagen und erzählen, daß wir einige Kranke aus den Häusern holen müssen. Sie wollen, daß Rana die Familie aus dem Haus holt, auf dem sie Stellung bezogen haben. Dreizehn Frauen und Kinder sind dort in einem Raum, seit 24 Stunden ohne Wasser und Nahrung. Zunächst gehen wir die Straße herunter, in die wir geschickt worden waren. Ein Mann liegt mit dem Gesicht nach unten auf der Straße, ein kleiner roter Fleck auf seinem weißen Rücken. Dave und ich rennen zu ihm, die Fliegen sind schon da. Als wir ihn auf eine Trage drehen, greift Dave in ein tiefes Loch in seiner Brust. Das Geschoß, das auf dem Rücken so glatt eingedrungen war, hatte sein Herz heraus- und die ganze Brust aufgerissen. (Die Beschreibung deutet auf die Verwendung völkerrechtlich geächteter Dumdumgeschosse hin, der Übersetzer.) In seiner Hand ist keine Waffe. Aus einem nahe gelegenen Haus kommen rufend und weinend seine Söhne: "Er war unbewaffnet. Er ging aus dem Tor, und sie schossen auf ihn." Keiner hatte seitdem gewagt, das Haus zu verlassen. Verängstigt hatten sie die Tradition verletzt, sich sofort um den Leichnam zu kümmern. Sie hatten nicht wissen können, daß wir kommen, also macht es keinerlei Sinn anzunehmen, daß jemand herausgekommen sein könnte, um eine Waffe zu entfernen, aber den Leichnam liegenzulassen. Er war 55 Jahre alt. Wir bedecken sein Gesicht und bringen ihn zum Wagen. Nichts, womit wir den Körper bedecken könnten. Seiner kranken Frau wird aus dem Haus geholfen. Die kleinen Mädchen um sie herum drücken Kleiderbeutel an ihre Körper und flüstern "Baba, Baba". Zitternd lassen sie uns mit erhobenen Händen vorangehen. Am Wagen versuchen wir, die Leiche vor ihren Blicken zu verbergen. Die Leute kommen nun aus den Häusern, in der Hoffnung, daß wir sie sicher aus der Feuerlinie eskortieren können. Kinder, Frauen und Männer fragen uns ängstlich, ob alle oder nur die Frauen und Kinder gehen können. Wir fragen die Marines. Ein junger Soldat antwortet, daß Männer im kampffähigen Alter bleiben müssen. Welches das sei, will ich wissen. Er überlegt. Alles unter 45. Es erschüttert mich, daß all diese Männer in einer Stadt in der Falle sitzen sollen, die im Begriff ist, zerstört zu werden. Nicht alle von ihnen sind Kämpfer, nicht alle sind bewaffnet. Die Welt wird es nicht mitbekommen. Es wird außerhalb des Blickfeldes der Medien geschehen, denn die meisten Journalisten in Falludscha sind entweder im Troß der Marines oder werden an der Stadtgrenze zurückgewiesen. Bevor wir die Nachricht weitergeben können, haben zwei Explosionen die Menge zurück in die Häuser getrieben. Rana evakuiert mit den Marines das Haus, auf dem die Stellung bezogen haben. Wir warten auf die Rückkehr des Pick-ups, die Familien verstecken sich hinter einer Mauer. Ein Mann bietet einen Polizeiwagen an und fährt einige Alte, die kaum noch laufen können und die kleinsten Kinder. Der Pick-up kehrt zurück, und wir beladen ihn mit so vielen wie möglich. Abschied Der Bus soll von Falludscha nach Bagdad zurückfahren und einige Verletzte mitnehmen. Einen Mann mit entsetzlichen Verbrennungen, eine Frau mit einem zerschossenen Kiefer und andere. Rana will bleiben, um weiter zu helfen. Mir ist klar, wie viele Leute, wie viele Frauen und Kinder noch in den Häusern sind. Dave und ich wollen ebenfalls bleiben. Aber Azzam meint, daß wir fahren müssen. Er hat nicht zu jeder bewaffneten Gruppe Kontakte, und mit jeder müssen unterschiedliche Dinge ausgehandelt werden. Außerdem müssen die Verletzten so schnell wie möglich nach Bagdad gebracht werden. Wenn wir entführt oder getötet würden, gäbe es noch größere Schwierigkeiten. Daher sei es das beste, wenn wir in den Bus stiegen und später mit ihm zurückkämen. Aber es fällt schwer zu gehen, wenn ein Arzt gerade gefragt hat, ob wir noch weitere evakuieren können. Es ist empörend: Ein qualifizierter Sanitäter kann nicht mit dem Krankenwagen fahren, aber ich, weil ich wie die Schwester oder die Freundin der Heckenschützen aussehe. Saad klettert in den Bus, um uns eine gute Fahrt zu wünschen. Er schüttelt Dave die Hand, dann mir. Ich halte die seine mit beiden Händen und sage ihm "Dir balak! Paß auf dich auf." Etwas Dümmeres könnte ich einem Kinder-Mudschaheddin, der ein AK 47 in der Hand hält, wohl kaum sagen. Wir schauen uns lange in die Augen, seine voll Feuer und Angst. Kann ich ihn nicht mitnehmen? Kann ich ihn nicht an einen Ort bringen, an dem er einfach ein Kind sein kann? Kann ich nicht aus einem Luftballon eine Giraffe für ihn zaubern, ihm Malstifte geben und ihn daran erinnern, seine Zähne zu putzen? Kann ich nicht den Menschen finden, der das Gewehr in die Hände dieses kleinen Jungen legte? Gibt es niemandem, dem ich erzählen könnte, was das aus einem Kind macht? Muß ich ihn hier zurücklassen, wo es von schwerbewaffneten Männern nur so wimmelt, von denen viele nicht auf seiner Seite sind, wie viele Seiten es auch immer in diesem ganzen Schlamassel geben mag? Zurück in Bagdad Auf unserem Weg zurück in den zweifelhaften Zufluchtsort Bagdad Menschen, die mit jedem denkbaren Gefährt fliehen. In entgegengesetzer Richtung sehen wir lange Fahrzeugschlangen mit Männern, die, nachdem sie ihre Familien in Sicherheit gebracht haben, nach Falludscha zurückkehren wollen, um dort entweder zu kämpfen oder weitere Menschen zu evakuieren. Wir halten in Abu Ghraib, um die Plätze zu tauschen. Ausländer nach vorne, Irakis weniger sichtbar. Kopftücher ab, damit wir westlicher aussehen. Die amerikanischen Soldaten freuen sich, Leute aus dem Westen zu sehen und nehmen es mit der Kontrolle nicht so genau. In Bagdad liefern wir die Verletzten im Krankenhaus ab. In den Nachrichten heißt es, daß der Waffenstillstand hält. Wir hören George Bushs Botschaft an die Truppen: "Was wir im Irak machen, ist richtig." Unbewaffnete Männer vor den Augen ihrer Familie in den Rücken zu schießen ist also richtig? Auf Großmütter zu schießen, die eine weiße Fahne halten, ist richtig? Auf Frauen und Kinder zu schießen, die aus ihren Häusern fliehen, ist richtig? Auf Krankenwagen zu schießen ist richtig? Es ist ein Verbrechen und eine Schande für uns alle. (Übersetzung aus dem Englischen: Wolfgang Pomrehn) Quelle: www.jungewelt.de/2004/04-16 [color:"red"]Ich schäme mich [/color] Sternenschweif
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OP
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Joined: Mar 2003
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Tja, Elgi - und da hast Du Dich immer über meine Polemik beschwert.... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
Issedin Salim ist vermutlich diesem Anschlag zum Opfer gefallen, weil er am schärfsten die Verfolgung der Al Kaida betreiben wollte.
Natürlich ist diese vorgesehene irakische Regierung eine "Marionettenregierung". Ebenso, wie die deutsche Regierung nach dem zweiten Weltkrieg eine Marionettenregierung der USA gewesen ist ( und dieser Zustand im Prinzip leider noch bis heute andauert ).
Aber haben die ehemaligen Oppositionellen im Irak denn eine andere Wahl ? Natürlich greifen sie nach jedem Strohhalm. Die UN hat ihr deutliches Desinteresse bekundet - wie immer. Bleiben als führende Macht im Irak nur noch die USA. Und solange die UN sich nicht bereit erklärt die Amis abzulösen und ein Mandat für Schutztruppen erteilt, geht an den Amis leider kein Weg vorbei.
Würde die UN endlich mal das tun, wozu sie eigentlich da ist, würde auch diese geplante "Marionettenregierung" den Amis vermutlich herzlich gerne in den Arsch treten.
Von daher war Dein Kommentar, Sternschweif, tatsächlich ein ziemlicher Griff ins Klo. Ich würde Dir auch gerne anraten, mal im Forum zu stöbern und Dir die Threads über den 11.9. und den Irak-Krieg gründlich zu Gemüte zu führen, um Dich über unseren generellen Wissenstand hier zu informieren....
P.S.: Ausserdem kann ich es nicht leiden, wenn hier jemand noch mehr über die Amis hetzt als ich.... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/rolleyes.gif" alt="" />
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Joined: Mar 2003
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Tja, Elgi - und da hast Du Dich immer über meine Polemik beschwert.... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" /> Und Du Dich darüber, daß ich mich beschwere. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" /> Ansonsten sieht man ja an Deinem Beitrag, daß in Deinem Wasserkopf ja doch noch etwas Verstand versteckt ist. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />
Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"
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Joined: Nov 2003
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Ich gebe Bigclaw recht. Jeder Tote ist zuviel und zu bedauern. Aber auch mir kam schon der Gedanke das es für die Iraker gar keine wahl mehr gibt als den bewaffneten wiederstand. Die Uno schaut nur zu, war sie zu beginn des Irakkriegs schon geschwächt so liegt sie jetzt endgültig im sterben. Oder hat irgendwer auch nur eine stellungnahme der Uno zu den folterungen im Irak gehört. Wenn meine verwanten, freunde, und bekannten ja nur Volksangehörige so behandelt werden würden, dann würde ich mich auch zur wehr setzen. Wer hilft den den Irakern gegen die USA die machen was sie wollen? Keiner.
Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile(Aristoteles) Aber wenn man das einzelne nicht mehr beachtet, hat das ganze keinen Sinn mehr (Stone)
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Joined: Aug 2003
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Nur die Iraker selbst <img src="/ubbthreads/images/graemlins/exclamation.gif" alt="" />
Da es aber nicht den Iraker gibt, sondern die Vielzahl von Untergruppen ...
Tja, ziemliches Chaos.
Nur meine Darstellung als Griff ins Klo zu bezeichnen <img src="/ubbthreads/images/graemlins/ROFL.gif" alt="" />
Lies mal das vor dem Einfall <img src="/ubbthreads/images/graemlins/exclamation.gif" alt="" /> Da steht wer die ''Übergangsregierung'' ist <img src="/ubbthreads/images/graemlins/badsmile2.gif" alt="" />
Und ich finde Amerika in in allem schlecht <img src="/ubbthreads/images/graemlins/tongue.gif" alt="" /> Nur die Administration, den Kapitalismus ...
Sternenschweif
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Joined: Aug 2003
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Für Suchfaule:
Man muss sich die Leute genau ansehen, die nicht im Irak leben, sich aber als irakische Opposition bezeichnen. Von denen meint George Bush, dass er mit Ihnen Geschäfte machen könne, abgesehen davon, dass sie ziemlich viel Geld von der CIA erhalten. Da ist zum Beispiel Ahmed Chalabi, der Sprecher des Irakischen Nationalkongresses (INC). Er ist in Jordanien zu insgesamt 34 Jahren Haft verurteilt worden, weil er die Petra Bank praktisch im Alleingang ruiniert hat. Diese Bank wurde gegründet, weil es in Jordanien und im Libanon keine schiitische Bank gab. Schiitische Kleinunternehmer, zum Beispiel viele Bauern, legten ihr Geld bei dieser Bank an. Das oberste jordanische Gericht sprach ihn schuldig, Gelder auf eine Genfer Bank abgezweigt zu haben. Die Petra Bank ging daran bankrott. Viele der Investoren begingen Selbstmord.
Im Westen hat man davon nichts gehört. Anfang der neunziger Jahre gab es einige Jahre lang einen internationalen Haftbefehl auf Chalabi. Ich weiß nicht, ob er aufgehoben wurde, weil Chalabi so gute Beziehungen zu Washington und Whitehall [Großbritannien] hat. Aber würden Sie diesem Mann 97 Millionen Dollar geben, wie es die CIA tut? Ich glaube nicht.
Ein anderer Kandidat ist Alaawi, der einst Husseins erster Redenschreiber war. Heute gibt er die Wochenzeitung des INC, The Congress, heraus. Vor zwei Monaten wurde er vom deutschen öffentlich-rechtlichen Fernsehen interviewt. Im wesentlichen erklärte er, bei einer Machtübernahme der Opposition im Irak werde kein irakischer Exilant, der den jetzigen Krieg ablehnt, jemals wieder zurückkehren dürfen. Diejenigen, die im Irak jemals für das Regime gearbeitet hätten, würden an Händen und Füßen gefesselt nach Bagdad geschleift werden, um ihre gerechte Strafe zu erhalten. Etwa siebzig Prozent der irakischen Bevölkerung haben in der einen oder anderen Weise für das Regime gearbeitet - in den verstaatlichten Industrien, im öffentlichen Dienst, etc. Vor einigen Monaten drehte ich einen Dokumentarfilm für Channel 4. Ich interviewte irakische Exilanten, die den Krieg ablehnen. Ich dachte, das wäre leicht, da ich die irakische Gemeinde seit langem kenne und viele mir vertrauen. Viele sagten mir: "Felicity, nein, entschuldige bitte, aber das nicht. Saddam ist zwar weit weg, aber dafür sind die hier." Sie meinten den INC.
Na, würden denn DIESE Ihre Gönner in den Arsch treten <img src="/ubbthreads/images/graemlins/question.gif" alt="" />
Sternenschweif
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Joined: Mar 2004
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Und ich bedaure jeden durch Gewalt zu Tode gekommenen, egal ob ich seine politischen Ansichten teile oder verurteile. Diese Form des Austragens von Meinungsverschiedenheiten (oder Machtkämpfen) ist grundsätzlich zu verurteilen, egal von welcher Seite. Und die Toten zu verunglimpfen ist mMn zumindest schlechter Stil.
In times of crisis it is of the utmost importance not to lose your head (Marie Antoinette)
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veteran
Joined: Mar 2003
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Oh, sind wir hier schon in der Steinzeit, mit Blutrache usw. angekommen ? Kofi Annan: Mr. Bush, welchen Beweis haben Sie, dass der Irak Massenvernichtungswaffen besitzt? George W. Bush: Wir haben die Quittungen aufgehoben.
When you find a big kettle of crazy, it's best not to stir it. --Dilbert cartoon
"Interplay.some zombiefied unlife thing going on there" - skavenhorde at RPGWatch
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OP
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Joined: Mar 2003
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Na, würden denn DIESE Ihre Gönner in den Arsch treten? An den Fall Chalabi kann ich mich erinnern, es ist also nicht so, das im Westen darüber nichts bekannt geworden wäre. Und natürlich picken sich die USA aus den Oppositionellen ihre speziellen Günstlinge heraus. Wer etwas anderes erwartet hätte, ist ein Phantast. Hätten diese speziellen Günstlinge nicht meterdick Dreck am Stecken, wären sie als demokratische Politiker wohl auch völlig ungeeeignet.... Aber Angesichts der Vorfälle im Irak und des zunehmenden Bevölkerungsdruckes kannst Du sicher sein, das auch diese Günstlings-Regierung die USA lieber heute als morgen aus dem Irak hätte, WENN es eine Alternative dazu gäbe. Wie lange diese Marionetten letztlich auf ihren Posten sitzen werden, wird von den Irakis selbst abhängen. Vermutlich werden sie nach der Übergabe der Regierungsgewalt durch die Amis nicht mal ihre Antrittsreden zu Ende führen können.... Darum geht es also nicht. Es geht darum, was der Irak momentan zur Verfügung hat um wieder Ruhe und Stabilität ins Land zu bringen und was man daraus machen kann. Und da sind selbst diese Günstlinge wohl eine bessere Alternative, als fanatische Fundamentalisten. Wenn die Irakis sich womöglich dazu entschliessen sollten, die Baath-Partei wieder zuzulassen und sich daraus ihre künftigen Führer wählen - ja bitte, dann haben sie es nicht anders verdient. Viel mehr wäre das jedoch dann der Verdienst der Amis, die sich diese Entwicklung durch ihr Auftreten selbst zuzuschreiben hätten. Ohne Frage ist doch, das sich die USA letztlich mit der Beseitigung EINES selbstgezüchteten Feindes Millionen neuer Feinde geschaffen haben.
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Joined: Aug 2003
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[color:"red"] Habe mal was rausgepickt. [/color] Wenn die Irakis sich womöglich dazu entschliessen sollten, die Baath-Partei wieder zuzulassen und sich daraus ihre künftigen Führer wählen - ja bitte, dann haben sie es nicht anders verdient. Viel mehr wäre das jedoch dann der Verdienst der Amis, die sich diese Entwicklung durch ihr Auftreten selbst zuzuschreiben hätten.
[color:"red"] Egal was nach der Besetzung kommt, es wurde durch die Angelsächsische Mentalität gefördert <img src="/ubbthreads/images/graemlins/puppyeyes.gif" alt="" /> [/color]
Ohne Frage ist doch, das sich die USA letztlich mit der Beseitigung EINES selbstgezüchteten Feindes Millionen neuer Feinde geschaffen haben.
[color:"red"] Amen bzw. so sei es oder Wer Wind sät, wird Sturm ernten [/color]
Sternenschweif
Last edited by Sternenschweif; 18/05/04 07:30 AM.
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Joined: Mar 2003
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Ich bin ja mit Sternenschweifs Polemik nicht immer so einverstanden. Aber mit der Einschätzung, dass die Amis der Welt und v.a. sich selbst mit dem Einsatz im Irak mehr geschadet als genutzt haben, stimme ich leider überein. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/disagree.gif" alt="" />
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Joined: Aug 2003
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Mal Wieder:
[color:"red"] Hochzeitsfeier von der Luft angegriffen <img src="/ubbthreads/images/graemlins/exclamation.gif" alt="" /> [/color]
Ja, scheint ja DER LIEBLINGSPORT der US-Flugzeug, oder Hubschrauberbesatzungen zu sein, auf große Menschenmassen zu schießen. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/suspicion.gif" alt="" />
Nartülich haben die Feiernden selbst schuld. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/puppyeyes.gif" alt="" /> Jedenfalls lt. den üblichen US-Verlautbarungen. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/down.gif" alt="" />
Wer erinnert sich noch an [color:"green"] BERGAMO [/color] <img src="/ubbthreads/images/graemlins/question.gif" alt="" />
Sternenschweif
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OP
veteran
Joined: Mar 2003
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------------------------------------------------------------ New York/Gaza
Der Weltsicherheitsrat hat Israel in einer völkerrechtlich bindenden Resolution aufgefordert, die Zerstörung palästinensischer Wohnhäuser einzustellen. Die von Algerien und Jemen eingebrachte Resolution wurde mit 14 von 15 Stimmen verabschiedet. Die USA, die schon Dutzende Israel kritischer Resolutionen mit ihrem Veto verhindert haben, enthielten sich diesmal der Stimme und ließen die jüngste Resolution passieren.
Botschafter: Es geht weiter
Auf die Frage, ob seine Regierung der Forderung des UN-Gremiums Folge leisten werde, erwiderte der israelische UN-Botschafter Dan Gillerman Journalisten, "ich glaube, dass Israel das fortsetzen wird, was es machen muss, um seine Bürger zu schützen". Gillerman warf dem Sicherheitsrat vor, mit seiner Resolution "Terrorismus zu fördern", statt Terroristen zu bestrafen.
Angriffe ausgeweitet
Trotz der massiven internationalen Kritik hat Israel seine Militäroperationen im südlichen Gazastreifen am Donnerstag ausgeweitet. Nach palästinensischen Angaben wurden mindestens fünf Palästinenser getötet. Drei Palästinenser seien bei einem Angriff israelischer Kampfhubschrauber ums Leben gekommen. Zwei Palästinenser seien verletzt worden. Wie israelische Medien unter Berufung auf die Streitkräfte berichteten, habe ein Hubschrauber auf bewaffnete Palästinenser geschossen, die sich israelischen Soldaten genähert hätten.
Nach Angaben palästinensischer Ärzte starben zwei weitere Palästinenser durch Granaten, die von einem Panzer abgefeuert worden waren. Die Soldaten hätten ein mehrstöckiges Wohnhaus zerstört, das einem Führer der Extremistengruppe Islamischer Dschihad gehört habe.
Granaten in Menschenmenge
Am Mittwoch hatte das israelische Militär in Rafah mit Panzergranaten auf eine Menge von tausenden Palästinensern gefeuert und dabei mindestens zehn Menschen getötet. Fünf weitere Opfer galten als klinisch tot. Zudem wurden Dutzende Menschen bei dem Angriff im südlichen Gazastreifen verletzt. (fw/dpa) ------------------------------------------------------------
Bagdad/Washington
Bei einem US-Luftangriff auf das Dorf Makar el Dhib in Westirak sind am Mittwoch nach irakischen Angaben Dutzende von Zivilisten getötet worden. Während Augenzeugen vor Ort von einem Angriff auf eine Hochzeitsgesellschaft sprachen, betonte das US-Verteidigungsministerium in Washington, es habe sich um einen gezielten Angriff auf einen Stützpunkt von Aufständischen gehandelt, die zuerst auf US-Truppen geschossen hätten.
Genaue Zahl der Opfer unklar
Nach Angaben irakischer Ärzte starben bei dem Vorfall mindestens 21 Menschen. 34 weitere Menschen seien verletzt worden, davon schwebten 14 in Lebensgefahr, sagte ein Krankenhaussprecher. Augenzeugen sprachen sogar von 41 getöten Zivilisten.
Von Hubschrauber aus beschossen
Augenzeugen vor Ort berichteten, die Besatzungssoldaten hätten von einem Hubschrauber aus auf eine Hochzeitsgesellschaft gefeuert. Unter den Toten seien viele Frauen und Kinder. Einwohner des Dorfes Makar el Dhib erklärten, die Amerikaner hätten das Haus, in dem die Feier stattfand, mit einer Rakete beschossen. Der arabische Fernsehsender El Arabija zeigte am Abend Bilder aus dem 500-Einwohner-Dorf, auf denen weinende Männer zu sehen waren, die Kinder zu Grabe trugen. Zahlreiche Gräber wurden ausgehoben.
Verhängnisvolle Freudenschüsse?
Bei irakischen Hochzeiten wird oft als Zeichen der Freude in die Luft geschossen. In der Vergangenheit hatten Soldaten der Koalitionstruppen dieses traditionelle Freudenfeuer aus Gewehren bereits mehrfach als Angriff gedeutet und mit einem Gegenschlag geantwortet. (fw/dpa) ------------------------------------------------------------
Wieso nur erinnert mich diese amerikanisch-israelische Brüderschaft so an das Bündnis zwischen Nazi-Deutschland und dem faschistischen Japan ?
<img src="/ubbthreads/images/graemlins/think.gif" alt="" />
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Joined: Aug 2003
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Wieso nur erinnert mich diese amerikanisch-israelische Brüderschaft so an das Bündnis zwischen Nazi-Deutschland und dem faschistischen Japan ?
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Nee, kann ich nicht gelten lassen <img src="/ubbthreads/images/graemlins/down.gif" alt="" /> Wäre zu Umfangreich und zu Sensibel <img src="/ubbthreads/images/graemlins/puppyeyes.gif" alt="" /> Also, warum fragst Du nicht nach den Historischen Hintergrund zwischen Israel und den USA? Dann wäre klar, warum die sich GEGENSEITIG Decken. Sternenschweif
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OP
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Joined: Mar 2003
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Weil mir der historische Hintergrund völlig klar ist, Du Schlaumeier. Meine Anspielung auf den Treppenwitz der Weltgeschichte ( Deutschland / Japan ) bezog sich auf die Parallelen in der menschenverachtenden Art der "Kriegsführung" und der geistigen Ausrichtung der Führung von USA / Israel....
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addict
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addict
Joined: Aug 2003
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Dann schreib nicht so einen Quatsch! Deutschland - Italien - Japan, oder besser als Achse bekannt, waren nach AUSSEN hin eindrucksvoll. Doch in Wirklichkeit hat KAUM was funktioniert!
Wer sich speziell über das Deutsch - Japanische Verhältnis informieren möchte, dem empfehle ich:
Deutschland und Japan in Zweiten Weltkrieg, von Bernd Martin ISBN 3-933203-50-3
Mit 326 eng beschriebenen Seiten und unzähligen Fußnoten.
Für welche die etwas über Japan im Zweiten Weltkrieg wissen möchten: Achtung: Englische Abteilung <img src="/ubbthreads/images/graemlins/exclamation.gif" alt="" />
Aus der Osprey/Publishing Reihe Fortress: ISBN 1-84176-428-0
Japanese Pacific Island Defenses 1941 - 45
Aus der Osprey/Publishing Reihe Men-at-Arms:
The Japanese Army 1931 - 45 (1) ISBN 1-84176-353-5 The Japanese Army 1931 - 45 (2) ISBN 1-84176-354-3
Die Verbundenheit zwischen Israel und den USA kann jedenfalls SO schlecht verglichen werden <img src="/ubbthreads/images/graemlins/suspicion.gif" alt="" />
Vielleicht mehr mit Moskau - Havanna in besseren Zeiten.
Sternenschweif
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